Vorwurf: Baby verletzt

Gutachter: „Ein Würgetrauma wie im Lehrbuch“

Salzburg
30.01.2025 16:05

Ein junger Flachgauer Vater (29) soll sein Kind gewürgt und absichtlich schwer verletzt haben. Den Vorwurf bestreitet er beim Prozess im Salzburger Landesgericht. Er habe nur reflexartig zum Kind gegriffen, als dieses von der Couch fiel. Ein Gerichtsmediziner zweifelt: „Diese Schilderung erklärt nicht die Verletzung“.

Hat ein Flachgauer sein acht Monate altes Baby gewürgt und absichtlich schwer verletzt? So lautet der Vorwurf gegen den Vater (29) beim Prozess am Donnerstag in Salzburg. „Er liebt sein Kind und würde es nie verletzen“, meint der Verteidiger. Der Angeklagte schildert einen Unfall, der sich im Jänner 2024 daheim ereignet hat: Er und das Kind seien auf der Couch gelegen. „Plötzlich sah ich, wie sie sich nach vorn in Richtung der Tischkante katapultiert hat.“ Er habe reflexartig hingegriffen und die Tochter im Bereich der Schulter und des Halses erwischt. Nur ganz kurz, wie er sagt.

Kindesmutter verteidigt angeklagten Vater
Die Mama war da nicht zu Hause. Sie habe auch bisher keine Gewalt gesehen, noch habe sie Angst vor ihm, erzählt sie im Zeugenstand und betont: „Das Kind liebt ihren Vater.“

Ganz anders sieht es der Gerichtsmediziner: „Die Schilderung ist nicht geeignet, die Verletzung zu erklären.“ Anhand der Einblutungen am Hals sei von „stumpfer Gewalteinwirkung“, einem Würgen, auszugehen. Und der Experte mit 25 Jahren Berufserfahrung sagt klar: „Es ist das klassische Bild eines Würgetraumas, wie im Lehrbuch. Wir haben Fälle, wo Kinder mit solchen Verletzungen schon tot wären.“

Das Kind darf er seither nur mehr unter Aufsicht sehen. Vater und Mutter sind auch nicht mehr zusammen. Die Richterin hat letztlich den Prozess vertagt, um Informationen aus dem Obsorge-Verfahren einzuholen.  

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