Über 200 Verletzte

Zahl der Toten nach Magdeburg-Anschlag steigt

Ausland
21.12.2024 11:25

Nach dem verheerenden Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gibt es immer mehr Tote zu beklagen. Mittlerweile spricht die Polizei bereits von fünf Todesopfern und 15 Schwerstverletzten.

Freitagabend, 19.04 Uhr: Das Unfassbare sucht die mitteldeutsche Stadt an der Elbe Magdeburg heim, das Ziel: der Weihnachtsmarkt. Ein schwarzer BMW rast in die Menschenmenge. In Panik flüchten die Besucher nach links und nach rechts. Viele haben keine Chance – sie sind einfach nicht schnell genug. Verletzte liegen schreiend am Boden, verzweifelt wird versucht, ihnen zu helfen.

Nach Spiegel-Informationen gibt mittlerweile mindestens fünf Tote zu beklagen, darunter ein Kleinkind. Mindestens 60 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt, darunter sind 15 Schwerstverletzte.

Was genau den Täter letztlich zu dem Horror bewogen hat, ist noch unklar.
Was genau den Täter letztlich zu dem Horror bewogen hat, ist noch unklar.(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Hinter diesem Schreckenstag steht offenbar ein Islamkritiker aus Saudi-Arabien. Der 50-jährige Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bezeichnet sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur selbst als „Ex-Muslim“. Der Täter soll 2016 als Flüchtling in Deutschland anerkannt worden sein. Er habe Asyl beantragt, weil er in seiner Heimat Verfolgung befürchte, schilderte er 2019 in einem FAZ-Interview. Danach hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Verfolgten einen Weg ins Asyl etwa in Deutschland oder Australien aufzuzeigen.

Blumen und Kerzen werden vor der St.-Johannes-Kirche in der Nähe des Weihnachtsmarktes ...
Blumen und Kerzen werden vor der St.-Johannes-Kirche in der Nähe des Weihnachtsmarktes aufgestellt.(Bild: ASSOCIATED PRESS)

In sozialen Medien und Interviews erhob der Mann jüngst teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. „Deutschland jagt saudische Asylbewerberinnen innerhalb und außerhalb Deutschlands, um ihr Leben zu zerstören“, meinte er etwa.

„Bittet nicht um Asyl in Deutschland“
Der aus Saudi-Arabien stammende Mann wird verdächtigt, am Freitagabend mit einem Leihauto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren zu sein. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: „Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland.“

Acht Jahre nach Berliner Anschlag
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

Auch in anderen Städten mit Weihnachtsmärkten ist die Polizei nun besonders achtsam. In Stuttgart sagte ein Polizeisprecher, die Polizeikräfte seien vor Ort sensibilisiert worden. In Berlin habe man die Beamten aufgerufen, ein erhöhtes Augenmerk auf Weihnachtsmärkte zu richten.

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