3 Männer ermordet

“Craigslist Killer” Beasley in den USA zum Tode verurteilt

Ausland
04.04.2013 19:49
Der 53-jährige Richard Beasley (Bild) ist am Donnerstag in den USA zum Tode verurteilt worden. Die Jury in Akron im Bundesstaat Ohio befand Beasley des Mordes an drei Männern für schuldig und verhängte die Todesstrafe. Der 53-Jährige, von Medien "Craigslist Killer" getauft, hatte seine Opfer durch gefälschte Jobangebote auf der Anzeigen-Website Craigslist zu einer abgelegenen Farm gelockt, wo er sie ausraubte und ermordete.

Der Richter verlas die drei Todesurteile - Beasley wurde für jeden Mord einzeln zum Tode verurteilt - am Donnerstag mit gedämpfter Stimme. Der Gerichtssaal war mit Angehörigen der Opfer überfüllt, einige von ihnen kämpften bei der Verkündung des Richters mit den Tränen. Der 53-Jährige, der wegen Rückenschmerzen im Rollstuhl saß, vernahm die Urteile mit gesenktem Kopf. "Diese Urteile werden gekippt", beharrte er auf seiner Unschuld. "Ich habe niemanden ermordet."

Drei Männer tot, viertes Opfer überlebte
Beasley hatte die Morde laut Anklage im Jahr 2011 zusammen mit einem 16-jährigen Burschen begangen. Ein Opfer wurde in der Nähe von Akron umgebracht, den anderen zwei Männern hatte der 53-Jährige Arbeit auf einer Farm in Aussicht gestellt. Dort angekommen, erwartete sie dann allerdings statt dem erhofften Neustart der Tod. Ein Vierter, der den Mordversuch überlebt hatte, sagte im Prozess gegen seinen Peiniger aus.

Der Überlebende, Scott Davis, schilderte vor Gericht, wie er damals das Klicken einer Waffe hörte, als er von Beasley zu seinem vermeintlichen neuen Arbeitsplatz geführt wurde. Der heute 49-Jährige erlitt eine Schusswunde am Arm, konnte dem Angreifer aber die Waffe aus der Hand schlagen - und sich damit das Leben retten. Davis flüchtete in den Wald und alarmierte die Polizei.

"Danke Gott, dass du mich vor dieser Bestie gerettet hast"
Vor Gericht gab Davis zu Protokoll, er sei dankbar, am Leben zu sein, und sagte den Angehörigen der getöteten Opfer: "Sie haben es nicht verdient, was dieses Tier ihnen angetan hat. Nochmals vielen Dank Gott, dass du mich vor dieser Bestie gerettet hast."

Beasley, der 2004 nach Ohio zurückgekehrt war, nachdem er in Texas eine mehrjährige Haftstrafe für einen Einbruch abgesessen hatte, hatte Davis' Version der Ereignisse im Prozess vehement bestritten. Er behauptete, dass es damals Davis war, der eine Pistole zückte - um Vergeltung an ihm zu üben, weil Beasley als Informant der Polizei in Ermittlungen gegen eine Motorrad-Gang verstrickt war.

Verteidigung blitzte mit "schwerer Kindheit" ab
Die Jury schenkte seinen Angaben allerdings keinen Glauben und verurteilte den 53-Jährigen zum Tode. Daran konnten auch die Argumente der Verteidigung, die einen Psychologen als Gutachter hinzugezogen hatte, nichts ändern. Dem Psychologen zufolge habe der Mann mit Depressionen, Alkoholmissbrauch, geringem Selbstwertgefühl und dem Gefühl der Isolation infolge einer schweren Kindheit zu kämpfen. Beasleys Mutter hatte zudem vor Gericht in einer tränenreichen Aussage angegeben, ihr Sohn sei als Kind nicht nur vom Stiefvater, sondern auch von Jugendlichen aus der Nachbarschaft sexuell missbraucht worden.

Der Generalstaatsanwalt von Ohio, Mike DeWine, hatte im Prozess auch mögliche weitere Mordopfer nicht ausschließen wollen. Basierend darauf, was er über Beasley wisse, meinte DeWine: "Es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn es noch weitere Morde gibt. Aber ob wir sie jemals entdecken und beweisen können, das kann ich nicht sagen."

16-jähriger Mittäter zu lebenslanger Haft verurteilt
Beasleys Mittäter, Brogan Rafferty, der zum Zeitpunkt der Verbrechen 16 Jahre alt war, war bereits im vergangenen Jahr zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Möglichkeit, auf Bewährung freizukommen, verurteilt worden - wegen seines Alters stand die Todesstrafe nicht zur Debatte.

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