Seit 2016 lockt die Schweizer Mittelalter-Rockband „Koenix“ Tausende Fans zum Mittelalter-Spektakel auf die Festung Kufstein – so auch am Freitagabend.
Wenn Instrumente wie Schalmei, Sitar, Flöte und Dudelsack auf ein Gerüst aus E-Gitarre, Bass und Schlagzeug treffen, dann gaukelt einem das eigene Hirn vor, dass man sich im tiefsten Mittelalter auf einem Marktfest oder Fürstenhof befindet. Kaum hat man sich an diese Melodie gewöhnt, geht diese in einen hämmernden Techno-Beat über, den die Riffs einer E-Gitarre übergangslos übernehmen und der die Füße zum Tanzen bringt.
Jazz, Rock, Blues und Techno fließen ein
Was hier an Gehörtem versucht wird, in Worten zu beschreiben, ist aber beileibe nicht ein „Kraut und Rüben-Potpourri“ aus verschiedenen Musikstilen aus unterschiedlichen Zeitaltern. Es ist ein wohl überlegtes Musikstück, für dessen Entstehungsprozess Jonas Martin Schneider, der kreative Kopf der Schweizer alpinen Mittelalter-Rockband „Koenix“, verantwortlich zeichnet.
Wobei er im Gespräch mit der „Krone“ betont, dass die vier weiteren Mitglieder der Band – Michael Hugi, Marco Piccapietra, Philipp Eichenberger und Ariel Rossi – Können und Wissen aus ihren ursprünglichen musikalischen Fachgebieten wie Jazz, Rock, Blues und Techno in jeden Song beisteuern.
Selbst komponierte Songs und grandiose Shows
Welches Ziel sie auf ihrem künstlerischen Weg verfolgen, haben sie schon 2010 bewiesen – und zwar mit ihrem ersten Album „Us Em Gjätt“ – eine Schweizerdeutsche Redewendung für „Jemand, der aus einem abgelegenen Ort kommt. Alle Songs darauf wurden selbst geschrieben; zudem kann sich das Album mit anderen Neubearbeitungen von Renaissance-Liedgut leicht messen und trägt tanzbaren Unterhaltungswert in sich.
Fünf Alben später, mit ihrer derzeit letzten Produktion „Eiland“, wähnt Jonas Martin Schneider, dass sich „Koenix“ ihren eingangs beschriebenen Sound erarbeitet haben. Teilweise unkonventionell beweisen sie dabei, dass man nicht in die tiefe Kiste scheinbarer Intellektualität greifen muss, um künstlerisch ernstgenommen zu werden. Sondern, dass Authentizität und Lebensfreude gepaart mit professionellem Können soziale Schichten übergreifend Freude und Zufriedenheit bringen können.
Die Bandmitglieder sind ein Garant für perfekte Stimmung.
Ritterfest-Veranstalter Christian Domeier
Grandios choreografierte Show mit Feuer
Im Rahmen des Ritterfestes Kufstein sind die Helvetier mit ihrer atemberaubenden, durch Unterstützung von Tänzerinnen grandios choreografierten eineinhalb Stunden lang dauernden Show, in der das Element Feuer eine dramatische und wichtige Rolle spielt, die heimlichen Stars für die Festivalbesucher – und das bereits seit dem Jahr 2016.
Von Straßenmusik zu „Wacken“
Ritterfest Kufstein-Veranstalter Christian Domeier: „Die Bandmitglieder sind ein Garant für perfekte Stimmung. Sie haben sich durch ihre Auftritte auf der Festung im deutschsprachigen Raum eine große Fangemeinde erspielt, die sie inzwischen zu Festivals, wie heuer zum Wacken Open-Air, bringt.“
„Koenix“ gründete sich 2009 aus einem Straßenmusik-Projekt und bildete in dieser Zeit in etwas geänderter Zusammensetzung zu heute das akustische Alter Ego der Mittelalter-Rocker von „Des Koenigs Halunken“. Die Wurzeln dafür lagen in einem Mittelalterfest in Schweden, hier studierten sie ein Akustik-Set mit Dudelsäcken und Trommeln ein.
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