Skandale in Spitälern
GB-Minister: „Leid und Verlust“ statt Babyglück
Gesundheitsminister Wes Streeting unterzieht britische Geburtsstationen landesweit einer strengen Prüfung. Er habe zahlreiche „zutiefst schmerzhafte Geschichten von Trauma, Verlust und einem Mangel an grundlegendem Mitgefühl“ gehört, begründet er die Untersuchung.
Er habe zahlreiche Familien getroffen, die ein Neugeborenes verloren oder auf der Geburtsstation „schweres Unrecht erlitten haben in einem Moment, der der glücklichste ihres Lebens hätte sein sollen“.
„Kein Baby und Elternteil im Stich lassen“
Mit der Untersuchung solle sichergestellt werden, „dass die Familien die Wahrheit und die Rechenschaft bekommen, die sie verdienen, und dass kein Elternteil und kein Baby jemals wieder im Stich gelassen wird“.
Die Vorwürfe wiegen schwer:
- Erst vor wenigen Tagen hatte eine Kommission zur Pflegequalität (CQC) wegen der Lage in zwei Geburtsstationen im nordenglischen Leeds Alarm geschlagen. Einer BBC-Reportage zufolge war es dort innerhalb von dreieinhalb Jahren zu mindestens 56 vermeidbaren Todesfällen von Neugeborenen gekommen.
- Einem CQC-Bericht von 2022 zufolge verfügt mehr als die Hälfte der 139 Geburtsstationen in England über unzureichende oder verbesserungswürdige Sicherheitsvorkehrungen. In anderen Berichten war von verweigerten Kaiserschnitten und mangelnder Pflege die Rede.
- Auch gibt es demnach Hinweise auf eine ungleiche Behandlung von Angehörigen ethnischer Minderheiten: Schwarze Frauen haben demnach in Kliniken ein viermal so hohes Risiko, während der Schwangerschaft oder Geburt zu sterben wie weiße Frauen, bei Asiatinnen ist das Risiko doppelt so hoch wie bei Weißen.
Bei der jetzt angeordneten Untersuchung sollen in den kommenden Monaten bis zu zehn „besonders besorgniserregende“ Geburts- und Neugeborenenstationen überprüft werden. Landesweit einheitliche Handlungsanweisungen sollen die Leistungen der Stationen verbessern.
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