Ihr Debüt gehört zu den einflussreichsten Dance-Alben der Nullerjahre: Als die Franzosen Xavier de Rosnay und Gaspard Augé alias Justice 2007 mit ihrem bahnbrechenden „Cross“ um die Ecke kommen, treffen sie den Nerv der Zeit. Für manche Experten gehört die Platte mit den Hits „D.A.N.C.E.“, „Phantom“ oder „Stress“ noch heute zu den wichtigsten Electro-Veröffentlichungen aller Zeiten. Nun darf man sich auf neues Material des Duos freuen.
Nach zwei weiteren Studioalben war es zuletzt etwas stiller um die Band geworden. Den Großteil des vergangenen Jahrzehnts hat sie an ihrem vierten Longplayer „Hyperdrama“ gearbeitet. „Wir haben diese Jahreszeit gewählt, um zurückzukommen“, lassen Justice über ihr Plattenlabel verlauten. „Der Frühling, wenn das schöne Wetter kommt, passt zum Geist dieser Platte.“
Gäste hinterlassen ihre Spuren
Und diese steht tatsächlich im Zeichen des Neuanfangs. Mit dem Opener „Neverender“ beschreitet die Band gemeinsam mit Tame Impala („The Less I Know the Better“) Pfade, die an den clubtauglichen Funk von Daft Punk erinnern. Auch beim fantastisch heruntergekühlten Rave der Vorab-Single „One Night/All Night“ ist der australische Psychedelic-Indie-Star Kevin Parker, der hinter dem Projekt steckt, dabei. Sowieso frickeln auf „Hyperdrama“ anders als beim Vorgänger „Woman“ wieder eine Handvoll Gäste mit – und alle hinterlassen stilistisch ihre Spuren.
Die Atmosphäre auf der Platte wechselt vom treibenden Metal in Tracks wie dem dröhnend-schmutzigen „Generator“, das sicherlich am meisten an „Cross“ erinnert, über den leichten Jazz in „Moonlight Rendez-Vous“ hin zum zerhackten Space-Sound im futuristischen „Explorer“. Mal gibt es polierten House, Vintage-Italo-Disco und Up-to-date-Pop, mal leichten R&B oder dramatischen Techno – und das immer im Elektro-Gewand. „Es ist, als hätten wir diesen kleinen Knopf auf unserer Konsole, um von einer Klanglandschaft zur nächsten zu wechseln“, wird Augé zitiert. „Wir wollen mit unserer Musik immer dorthin gehen, wo wir noch nie gewesen sind.“
Klassiker des Dance
Auf „Hyperdrama“ gelingt es den zweifachen Grammy-Gewinnern erneut, Musik aus Retroversatzstücken für die Zukunft zu schaffen. Dabei gehören Augé und de Rosnay, die beide Anfang 40 sind, mit ihren zwei Karrierejahrzehnten seit dem Durchbruch mit dem Wahnsinns-Remix von Simians „Never Be Alone“ mittlerweile selbst zu den Klassikern des Dance.
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