Binnen einer Woche wählte ein Sex-Anrufer rekordverdächtige 2507-mal die Nummer der Verkehrsbetriebe Burgenland, um sich am Telefon selbst zu befriedigen. Geldstrafe!
Nach einer mehr als harten Arbeitswoche ist den fünf Bediensteten bei der Disponenten-Hotline der Verkehrsbetriebe Burgenland endgültig der Geduldsfaden gerissen: Der 39-Jährige wurde wegen beharrlicher Verfolgung angezeigt. 2507-mal hatte der Mittelburgenländer mit unterdrückter Nummer angerufen, um Sex-Gespräche mit den Frauen zu führen und sich währenddessen selbst zu befriedigen. Macht im Schnitt 358-mal pro Tag bzw. 45-mal pro Stunde. „Ich hatte es vorher bei professionellen Erotik-Hotlines probiert, aber der Dialekt dort hat mich total abgetörnt.“
Bei einer echten Erotik-Hotline habe ich keinen Kick verspürt. Und hier hat mich der Dialekt sexuell gereizt.
Der 39-jährige nennt beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt seine Beweggründe.
„Ins Telefon gestöhnt“
Anwalt Michael Dohr legte sich für seinen Mandanten ins Zeug. „Er ist nie vor diesem Call-Center aufgetaucht, er hat also nie versucht, die Frauen zu treffen.“ Zwei bis drei Damen hätten ihm das Gefühl gegeben, „dass sie mir zuhören“, sagte der Angeklagte am Landesgericht Eisenstadt. Hier hakte Richterin Karin Lückl umgehend ein. „Glauben Sie denn nicht, dass die einfach den Hörer hingelegt haben im Wissen, dass Sie eh gleich wieder anrufen würden?“ Eine der Betroffenen gab zu Protokoll, dass sie selbst bis zu 200-mal durch diese Sex-Anrufe belästigt worden sei. Der Mann habe stets ins Telefon gestöhnt und seine Gelüste eindeutig artikuliert. „Zumeist habe ich gleich aufgelegt und in keinem Fall gewartet, bis er fertig ist.“
Der Mittelburgenländer wollte die Audio-Dateien beim Prozess nicht hören. Auch, weil sich der Unbescholtene ohnehin vollinhaltlich geständig gezeigt hatte. „Ich will mich aufrichtig entschuldigen. Ich weiß, dass dieses Call Center nicht dafür gedacht ist.“
Die Diversion – 2000 Euro Geldbuße und 200 Euro Schadensgutmachung an jede der fünf Frauen – nahm der Mann ohne nachzudenken an. „Bin ich jetzt vorbestraft?“, wollte er noch wissen. „Nein!“ – „Sehr gut, super.“
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