Am 2. und 9. März tritt Kabarettist Dirk Stermann (58) mit seinem ersten Soloprogramm „Zusammenbraut“ im Kulturzentrum Güssing auf. Mit der „Krone“ sprach er über seine späte Vaterschaft, die Vorstellung vom idealen Schwiegersohn und warum er es albern findet, wenn alte Herren Kinderwägen schieben.
„Krone“: Herr Stermann, Ihr Programm „Zusammenbraut“ ist eine Hochzeitssatire, in der Sie den Brautvater spielen und vor dem schönsten Tag im Leben Ihrer Tochter die Festrede einstudieren. Im Zuge dessen fällt Ihnen aber auf, dass sowohl das Brautpaar als auch die Gäste fehlen und Sie in Wahrheit nur eine Rede an sich selbst schwingen - eine Rede an Sie als Rabenvater. Was hat Sie zu dieser Idee inspiriert? Tatsächlich Ihr schlechtes Gewissen gegenüber Ihrer Tochter Hannah (31) und Ihrem Sohn Anton (8)?
Dirk Stermann: Ich war in echt ein viel besserer Vater als auf der Bühne. Bin’s auch immer noch. Dass mir die Idee zu dem Kabarettprogramm kam, war viel mehr ein Zufall. Ich wollte immer schon alleine eines schreiben. Eines Tages schickte mir ein befreundeter Fotograf ein Foto von mir zu, das Grissemann und ich für einen Sketch gemacht hatten. Es zeigte uns als Heinz und Margit Fischer bei deren Hochzeit, wobei ich als Frau des Alt-Bundespräsidenten verkleidet war. Ich lag in einem Hochzeitskleid auf einer Glasplatte, in der sich mein Kopf spiegelte. Während ich mich über dieses freakige Brautfoto amüsierte, stand ich gerade bei einem dunklen, wolkenverhangenen Himmel auf dem Flughafen in Hamburg. So kam mir plötzlich das Wort „zusammenbraut“ in den Sinn. Weil ich zur gleichen Zeit an meinem Roman „Maksym“ tüftelte, in dem es um mich als Vater und meinen kleinen fiktiven Sohn geht, beschloss ich, mich dem Thema Vatersein auch auf humorvolle Art zu nähern. Es macht total Spaß, einen Rabenvater zu spielen. Ein bisschen Rabenvater muss wohl auch in mir stecken.
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