In Indien hat Erotikmodel und Schauspielerin Poonam Pandey ihren eigenen Tod vorgetäuscht - um auf Gebärmutterhalskrebs aufmerksam zu machen. Damit hat sie in ihrem Land eine kontroverse Debatte zur Ethik von Onlinekampagnen entfacht.
Am Freitag stand auf dem offiziellen Instagramprofil der 32-Jährigen mit 1,3 Millionen Followern, dass sie an Gebärmutterhalskrebs gestorben sei. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell.
Doch schon bald klärte Pandey auf, ihren Tod lediglich vorgetäuscht zu haben, um Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen.
Streben nach Aufmerksamkeit oder wichtige Botschaft?
Viele fanden ihr Vorgehen und ihr Streben nach Aufmerksamkeit geschmacklos - gerade Menschen, die im engen Umfeld mit Krebs zu tun haben. Pandey entgegnete auf entsprechende Nachrichten, dass ihre eigene Mutter Krebs gehabt hätte.
Kritik, Schmähungen und Hass
Seit der Aktion betonte sie mehrmals, stolz auf die erreichte Aufmerksamkeit zu sein. Sie habe sich angesichts der guten Sache für die Aktion entschieden - obwohl sie eine starke Gegenreaktion erwartet habe.
Gegenwind blieb ihr auch nicht erspart. Tatsächlich liest man in den Kommentaren unter aktuellen Postings von ihr teils viel Kritik und auch Hassbotschaften heraus.
„Wann ist dein nächster Todestag?“
„Schäm dich, für Aufmerksamkeit einfach ALLES zu tun“, heißt es etwa. „Billige Publicity“, „Du bist ein Totengräber!“ oder „Du willst Bewusstsein für eine Sache verbreiten, indem du Fake-News verbreitest? Einfach nur lächerlich“, regen sich andere User auf. „Ich hasse dich aus tiefstem Herzen“, lässt sie jemand wissen. Ein anderer schreibt: „Wann ist dein nächster Todestag?“
„Wir glauben an die Sache!“
Poonam äußert sich zu der Kritik wie folgt: „Wir glauben an diese Sache und stehen zu dieser Kampagne, an der wir vor vier Monaten mit den richtigen Absichten gearbeitet haben!“
Jedes Jahr sterben in Indien Zehntausende in dem 1,4-Milliarden-Einwohner-Land an Gebärmutterhalskrebs. Sie hat seit der Aktion von vor zwei Tagen bereits neun Instagrambeiträge zu dem Thema veröffentlicht - und sieht sich wohl doch insgeheim in Erklärungsnot ...
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