Eine Wohnung im 24. Stock mit drei Schlafzimmern und zwei Bädern. Ein eigener Dolmetscher. Und Basketball-Olympiasieger DeMarcus Cousins als Gegner. Der neue Arbeitsplatz von Coach Raoul Korner klingt nach der US-amerikanischen Eliteliga NBA, ist aber Taiwan! Wo der Wiener vor einer Woche bei den Tainan Ghosthawks seine Arbeit aufnahm.
Er war schon zweimal Nationaltrainer in Österreich, holte als Klub-Trainer Titel in Österreich und den Niederlanden, war der erste rot-weiß-rote Coach in der Deutschen Liga und arbeitete zuletzt in Kanada. Raoul Korner stellt sich gerne neuen Herausforderungen. „Und der asiatische Markt hat mich schon immer sehr interessiert“, verrät der 49-Jährige.
Business-Class
Nach einer Woche in Tainan, einer Stadt mit rund zwei Millionen Einwohnern an Taiwans Westküste, hat sich der gebürtige Wiener trotz sieben Stunden Zeitverschiebung schon ganz gut eingelebt. „Dass man mich in der Business-Class einfliegen hat lassen, war schon sehr angenehm.“ Und auch die Wohnung, die er nach den ersten Tagen im Hotel beziehen konnte, lässt keine Wünsche offen: „Drei Schlafzimmer, zwei Bäder – und das Ganze im 24. Stock mit Blick über die Stadt.“
Auch das sportliche Umfeld „ist äußerst professionell. Ich habe mehrere Assistent-Coaches, einen Athletik-Trainer, drei Physiotherapeuten, die alle mehr oder weniger rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Und natürlich einen Dolmetscher.“ Den braucht es auch: „Hier ist alles nur chinesisch.“
Weshalb sich Raoul in der Stadt gerne mit seinen Trainer-Kollegen fortbewegt: „Verständigung ist nur mit Händen und Füßen und eben mit Dolmetscher möglich. Mit den Ortsansässigen kommst du aber an ganz andere Orte. Wir gehen oft essen und da waren wir in Lokalen, da wäre ich alleine nie drauf gekommen, dass ich da rein gehe. Die Speisen sind wirklich toll, das Essen hier gefällt mir sehr.“
Jetzt müssen seine Spieler noch sportlich Appetit bekommen. In der T1 League gelangen den Ghosthawks bei elf Niederlagen bisher nur drei Siege. Die letzten sieben Spiele gingen allesamt verloren. „Beim 88:114 gegen die Taiwan Beer Leopordas war ich als Zaungast dabei, habe mir das angesehen. Da hat uns DeMarcus Cousins schon ganz schön eingeschenkt“, spricht Korner den viermaligen NBA-Allstar, Olympiasieger und Weltmeister an. „Es ist keine Seltenheit, dass Spieler seines Formats am Ende der Karriere nach Taiwan kommen“, weiß Korner. Weiter geht es am 24. Februar, bis dahin ist wegen des chinesischen Neujahrsfests Spielpause.
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