Guten Morgen

Der Schlagzeilen-Mann | Der Waffen-Milliardär

Kanzler Nehammer wünscht 2024 sich positive Schlagzeilen und abrüstende Worte - wird er sich diese Wünsche selbst erfüllen?

(Bild: Bundeskanzleramt)

Wer macht die Schlagzeile: der, der sie formuliert - oder der, der sie verursacht? Es mag ein bisschen nach Henne-Ei-Problem klingen, jene Negativ-Spirale, in der sich unsere Nachrichtenwelt seit geraumer Zeit gefühlt immer schneller dreht. Umso nachvollziehbarer, wenn sich Karl Nehammer im „Krone“-Interview wünscht, dass 2024 mehr positive Schlagzeilen den Menschen „Mut machen und die Stärken unseres Landes zeigen“. Lieber Herr Kanzler, es sei Ihnen an dieser Stelle verraten: Auch wir als Medien würden gerne öfter Ihre positive Arbeit in den Vordergrund rücken. Allein, wer von Alkohol und Psychopharmaka spricht, wer Kindern zum McDonalds-Menü rät und wer Aktivisten mit „schwerem Gerät“ begegnen will, trägt nur bedingt dazu bei, das Land im positiven Licht zu zeigen, Gräben zuzuschütten und die aufgeheizte Stimmung abzukühlen. Wenn der Regierungschef im größten Medium des Landes „Politiker aller Coleurs“ auffordert, ihre Worte mit Bedacht zu wählen, um „die Demokratie zu erhalten und zu verbessern“, dann hat das Gewicht und strahlt aus. Ebenso und umso mehr noch, wenn selbiger Regierungschef seinen eigenen Vorgaben untreu wird. In diesem Sinne, und weil der Jahreswechsel samt guter Vorsätze vor der Türe steht: Lieber Herr Kanzler, nehmen Sie sich selbst beim Wort und sorgen Sie 2024 für positive Schlagzeilen. Wir werden sie gerne veröffentlichen - wenn sie glaubhaft sind.

Was darf man über Tote sagen? Nichts, außer Gutes, sagt ein römisches Sprichwort („De Mortuis Nihil Nisi Bene“). Mit Gaston Glock geht eine österreichische Unternehmerlegende von der Bühne. Er hinterlässt ein weltweites Imperium, ein Produkt und eine Marke, die Hollywoodfilme und Kriege gleichermaßen prägte. Die „Glock“ ist bis heute nicht nur die Standardwaffe der österreichischen Polizei und des Bundesheeres, auch die US-Sicherheitskräfte setzen wie viele andere Behörden weltweit auf die Pistole aus Österreich. Ob und inwiefern Gaston Glock Einfluss auf Österreichs Politik nahm, ist bis heute umstritten. Vorwürfe dementierte der Unternehmer, der 2014 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten verliehen bekam, stets. Nachgewiesen wurde nie etwas. Am Ende war Gaston Glock nicht umgeben von Stars, Politikern und milliardenschweren Kunden. Am Ende stand Ehefrau Kathrin an seiner Seite und verabschiedete sich berührend von ihrer „endless love“ - ihrer „ewigen Liebe“. Nichts, außer Gutes.

Kommen Sie gut durch den Donnerstag!