Klauß vor Salzburg-Hit

„Code zu entschlüsseln, ist nicht so schwierig“

Fußball National
08.12.2023 07:26

Die Frage nach der Rollenverteilung vor dem Fußball-Bundesliga-Schlager am Samstag zwischen Rapid und Red Bull Salzburg erübrigt sich nicht nur beim Blick auf die Tabelle. Der Sechstplatzierte aus Wien-Hütteldorf hat von den jüngsten 20 Bewerbspartien gegen den Spitzenreiter keine einzige gewonnen. „Aber Statistiken sind da, um gebrochen zu werden“, betonte Rapids Geschäftsführer Sport Markus Katzer. „Den Code zu entschlüsseln, ist nicht so schwierig. Es auf dem Platz umzusetzen, ist das Schwierige“, erklärte Trainer Robert Klauß.

Klauß nimmt die miserable Bilanz gegen den Serienmeister gelassen zur Kenntnis. „Ich bin kein Freund davon, extrem weit zurückzuschauen und daraus Schlüsse zu ziehen. Wichtig ist immer die aktuelle Verfassung, und wir sind in guter Verfassung.“

Der Optimismus der Grün-Weißen ist nach dem 1:0-Sieg gegen Blau-Weiß Linz und dem 2:1-Erfolg bei WSG Tirol seit dem Amtsantritt von Klauß gewachsen. Der Deutsche berichtete von äußerst positiven Eindrücken in den jüngsten Trainingseinheiten. „Mit Salzburg kommt der wahrscheinlich schwerstmögliche Gegner, was das Spiel in Ballbesitz betrifft. Trotzdem glaube ich, dass wir die eine oder andere gute Lösung präsentieren können. Es wird darauf ankommen, wie wir unser Spiel auf den Platz bekommen. Wir dürfen auch nicht ins offene Messer laufen“, warnte Klauß.

Der 39-Jährige arbeitete von 2010 bis 2020 bei RB Leipzig, die letzten beiden Jahre davon als Co-Trainer der Profis. „Aber ich habe wenig Verbindung zu Salzburg, war zuletzt vor sechs Jahren dort, würde nicht einmal den Weg zum Trainingszentrum finden. Deshalb ist es für mich gar kein besonderes Spiel. Es ist nur deshalb ein besonderes Spiel, weil es das letzte Heimspiel in diesem Jahr gegen den Tabellenführer ist und weil wir die Chance haben, ein tolles Ergebnis zu liefern“, meinte Klauß.

Er habe ein gutes Verhältnis zu Ex-Salzburg-Sportchef Christoph Freund, kenne Salzburg-Coach Gerhard Struber „ein bisschen“ und Stefan Ilsanker, Sohn von Tormanntrainer Herbert Ilsanker, sehr gut - das war es dann aber auch. „Die Querverbindungen zu Salzburg sind nicht so groß, wie es vielleicht scheint.“

„Code entschlüsseln, ist nicht so schwierig“
Um über den Red-Bull-Fußball Bescheid zu wissen, müsse man nicht unbedingt bei einem von dem Konzern gesponserten Verein gewerkt haben. „Den Code zu entschlüsseln, ist nicht so schwierig. Es auf dem Platz umzusetzen, ist das Schwierige“, erklärte Klauß. „Es gibt Lösungen, die sehen auf der Tafel gut aus, doch die muss man auch auf den Platz bringen.“

Bei Salzburg sieht Klauß aufgrund von Ausfällen und Doppelbelastung gewisse Abstimmungsprobleme in der Viererkette. „Die Frage ist, ob wir das ausnützen können.“ Trotzdem seien die Mozartstädter die „individuell beste Mannschaft der Liga und zurecht Erster“.

An den Kampf um einen Platz in der Meistergruppe verschwendet Klauß noch nicht allzu viele Gedanken. „Wir haben es komplett in der eigenen Hand. Wichtig ist jetzt einmal das Spiel gegen Salzburg, dann werden wir schauen, wie es im Februar weitergeht. Noch empfinde ich es nicht als ein Rennen um den sechsten Platz. Wir wollen einfach Punkte holen.“

Der frühere Nürnberg-Coach kann beinahe auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Ein Problem gibt es lediglich in der Innenverteidigung, weil Nenad Cvetkovic (verletzt), Terence Kongolo (gesperrt) und Maximilian Hofmann (nach Erkrankung noch nicht matchfit) nicht einsatzbereit sind. Deshalb dürfte wohl der zuletzt aufs Abstellgleis verfrachtete Michael Sollbauer zum Zug kommen. „Er ist ein sehr wertvoller, verdienstvoller Spieler, der sich nie etwas zu Schulden kommen lässt und sehr gut trainiert“, sagte Klauß über den 33-Jährigen.

Bei den Salzburgern stehen Maurits Kjaergaard (Schulter), Oumar Solet (Oberschenkel) und Aleksa Terzic (Adduktoren) definitiv nicht zur Verfügung. Der Einsatz von Strahinja Pavlovic (Oberschenkelprobleme) ist noch offen. Bryan Okoh und Fernando stehen wieder im Mannschaftstraining.

Struber rechnet mit einer „besonderen Aufgabe, da erwartet uns auf verschiedenen Ebenen viel Widerstand. Für unsere junge Mannschaft sind solche Begegnungen ein wichtiger und spannender Teil in einem Lernprozess, den wir erfolgreich gestalten und bei dem wir unsere Auswärtsserie (Anm.: 23 Auswärtsmatches ohne Niederlage) fortsetzen wollen.“ Man wolle als Tabellenführer überwintern, ergänzte der Salzburger, dessen Team zwei Punkte vor Sturm Graz liegt und am Dienstag in der Champions League daheim gegen Benfica Lissabon ums Überwintern im Europacup kämpft.

Für die Partie im Allianz Stadion waren bis Donnerstag über 19.000 Tickets verkauft. Im Stadion erwartet wird auch Rapid-Legende Antonin Panenka, der anlässlich seines 75. Geburtstags geehrt wird.

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