DNA-Probe bestätigt

Südsteiermark: Wolf riss in Revier ein Reh

Steiermark
06.12.2023 11:09

Ein Wolf hat Mitte November in Großklein ein Reh gerissen. Das hat eine DNA-Probe bestätigt. Nun soll das Tier genauer beobachtet werden, heißt es vom Land Steiermark.

Bereits am 13. November dürfte sich der Riss ereignet haben, wie das Fachmagazin „Schafe&Ziegen“ berichtet. Wenig später konnte dann durch eine DNA-Probe bestätigt werden: Bei der toten Reh-Altgeiß handelt es sich tatsächlich um einen Wolfsriss. 

35 Nutztiere sind heuer in der Steiermark schon von einem Wolf gerissen worden. Rehe und anderes Wild wird in dieser Statistik nicht mitgezählt.

Neue Verordnung ermöglicht Abschuss
Aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) heißt es, man wolle jetzt genau beobachten, wie sich dieser Wolf weiter verhält. Denn in wenigen Tagen tritt die neue steirische Wolfsverordnung in Kraft.

Sie legt fest, dass sogenannte „Risikowölfe“ und „Schadwölfe“ „entnommen“ - also abgeschossen - werden dürfen. Laut der Verordnung betrifft das aber nur Wölfe, die sich aggressiv gegenüber Menschen verhalten oder in wenigen Wochen wiederholt zum Beispiel Schutzzäune überwinden und Tiere reißen.

Die neue Wolfsverordnung

Was ist ein Risikowolf?

  • Wolf dringt in bewohnte Gebäude bzw. an ein Gehöft angeschlossene Stallungen ein (ohne Menschenkontakt)
  • Wolf mit auffälligem bzw. kritischem Verhalten zeigt keinen Lerneffekt auf mehrfache Vergrämungsmaßnahmen
  • Wolf verfolgt Mensch oder Mensch mit Hund in Leinendistanz, verhält sich nicht aggressiv
  • Wolf verhält sich gegenüber dem Menschen ohne ersichtlichen Grund aggressiv
  • Wolf nähert sich Mensch mit Hund in Leinendistanz und verhält sich aggressiv.

Was ist ein Schadwolf?

  • Wolf überwindet innerhalb von vier Wochen mehrmalig sachgerechten Herdenschutz und verletzt und/oder tötet nachweislich ein oder mehrere Nutztiere

„Wenn er im Siedlungsgebiet unterwegs ist und es Probleme gibt, dann haben wir nun das Werkzeug, ihn zu entnehmen“, heißt es. 

„Ein Bürokratiemonster“
An der Verordnung gab es naturgemäß auch Kritik, etwa von den Freiheitlichen. Der Ennstaler FPÖ-Landwirtschaftssprecher Albert Royer spricht von einem „Bürokratiemonster. Die Praxistauglichkeit dieses Werks wird von uns massiv bezweifelt.“ Er fordert eine Überarbeitung über den Winter bis zur nächsten Almsaison.

Naturschützer forderten, Herdenschutzmaßnahmen auszubauen, statt Wölfe abzuschießen.

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