„Krone“-Gastkommentar

Immobilien-Kartenhaus

Kolumnen
03.12.2023 11:00

Wenn Otto Normalverbraucher einen Kredit für sein Eigenheim aufnimmt, dann ist das nicht nur gut und recht, sondern zumeist auch zwingend notwendig. Ohne Fremdfinanzierung kann sich kaum jemand in Österreich eine eigene Immobilie leisten, da die Rückzahlung viele Jahreseinkommen verschlingt. Brisanter wird die Sache dann, wenn die Immobilie zum Spekulationsobjekt mutiert.

Die aktuell raue See im Immobilien-Bereich, an der ein vermeintlicher Supertanker wie die Signa gerade zu zerschellen droht wie einst die „Titanic“, verdient einen kleinen Blick zurück: Die Finanzkrise 2008, ausgelöst durch eine kreditfinanzierte Immobilienblase, hat laut Währungsfonds 4,1 Billionen Dollar Schaden angerichtet. Österreichs Anleger haben damals allein mit Immofinanz 3,4 und mit Meinl European Land 1,69 Milliarden Euro verloren. Die US-Hypotheken-Giganten Fannie Mae und Freddie Mac mussten von der US-Regierung gar mit 187,5 Milliarden Dollar gerettet werden.

De facto lassen sich reine Immobilien-Spekulanten an einem Muster erkennen: Sie finanzieren ihre Immobilien bloß auf Kredit und zu niedrigen Zinsen, um sie dann massiv aufzuwerten. Mit diesem höheren Wert, der nur auf dem Papier existiert, holen sie sich dann von den Banken weiteres Geld und erwerben noch mehr Immobilien, die dann ebenfalls wieder aufgewertet werden. Und das so lange, bis die mit hohen Krediten finanzierte Immobilien-Blase platzt.

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