Schreck für Keeper

Bachmann ausgeknockt! „Wusste nicht, wo ich bin“

21.11.2023 14:34

Nach einem Trainingscrash bei Watford blieb Daniel Bachmann mit einer Gehirnerschütterung bewusstlos liegen. Der ÖFB-Goalie ist noch auf Rangnicks Zettel.

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Die Spieler liefen zu ihm, die Betreuer sprinteten auf den Platz. Der Schreck schoss allen in die Glieder. Denn Daniel Bachmann lag in seinem Strafraum auf Höhe des Elfmeterpunkts auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt. Regungslos. „Ich war komplett ausgeknockt, bewusstlos“, erzählt der ÖFB-Legionär vom fatalen Crash vor mittlerweile zwei Wochen ...

„Selbst für englische Verhältnisse war es für ein Training ein unüblich hartes Duell“, sagt der Watford-Goalie und grübelt: „Vielleicht hätte ich auch nicht so aus dem Tor gehen sollen.“ Typisch für den 1,91-Meter-Hünen - ohne Rücksicht auf Verluste warf er sich in den Zweikampf, hielt so den Ball, aber bekam auch mit voller Wucht ein Knie ab.

Bachmann wurde vom Feld getragen, kam erst in der Kabine zu sich, wurde nach dem medizinischen Check auch nach Hause entlassen. Wo der 29-Jährige dann am nächsten Morgen ein komplettes Blackout hatte. „Ich habe mich gar nicht mehr ausgekannt, wusste nicht, wo ich bin.“ Daher fuhr ihn seine Frau ins Spital, wo eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde.

„Ein Meilenstein“
Was Watford geheim hielt. Beim 5:0 gegen Rotherham letzte Woche galt der Torhüter einfach „nur“ als verletzt, ohne Details. Jetzt kann er offen darüber sprechen. „Mir geht es gut“, gibt Bachmann grünes Licht. Am Mittwoch wird er beim Championship-Klub auch wieder voll ins Training einsteigen.

Am Samstag will Bachmann bei Tabellenführer Leicester sogar wieder im Tor stehen. „Jetzt kommen die wichtigen Spiele“, hat der Österreicher den Aufstieg in die Premier League noch nicht abgehakt. Nach einem verpatzten Saisonstart fehlen den „Hornets“ auf die Top 6, einen Play-off-Platz, mittlerweile sechs Punkte. „Das ist in dieser Liga machbar, da wird noch viel passieren“, ist Bachmann überzeugt. „Wir sind als Team zusammengewachsen, haben uns durch die schwere Zeit gekämpft. Das macht uns stärker.“

Er selbst genießt in London ein hohes Standing, ist Kapitän und verlängerter Arm von Trainer Valerien Ismael (Ex-LASK-Coach), absolvierte zuletzt sein 100. Spiel für die „Hornets“ - ein Meilenstein!

Im ÖFB-Trikot hängt Bachmann bei 14 Einsätzen fest. Bei der EURO 2021 war er noch unsere Nummer eins, in der Ära von Ralf Rangnick erhielt er eine erste Chance - da patzte er beim 1:1 gegen Moldawien. Jetzt ist Bachmann auf Abruf, hat wohl nur geringe Chancen auf ein EURO-Ticket nächsten Sommer in Deutschland. Aber Rangnick hat ihn noch auf dem Zettel, bedankte sich bei ihm und gratulierte ihm zur erfolgreichen Qualifikation. Was Bachmann freute.

Aber jetzt zählt für ihn nur Watford, die Championship. Da wird er sich ohne Rücksicht auch weiter in Bälle und Gegner werfen ...