Rauch: „Gut gerüstet“

Mit Rohstofflager gegen Medikamentenengpass

Politik
02.11.2023 14:45

Das Gesundheitsministerium und der Pharmagroßhandel haben sich als Vorbereitung auf den Winter auf die Schaffung von Wirkstofflager geeinigt. Damit soll der nach wie vor bestehende Medikamentenmangel ein wenig abgemildert werden. Mithilfe der Lager soll es Apotheken ermöglicht werden, bei Bedarfsspitzen rasch wichtige Arzneien zubereiten zu können.

Das Lager umfasst die nötigen Zutaten für gängige Antibiotika und für Medikamente gegen Erkältungssymptome. In Phasen mit hohem Bedarf können diese von Apotheken zur Herstellung magistraler Zubereitungen (aufgrund einer ärztlichen Verschreibung, Anm.) abgerufen werden. „Bei Lieferausfällen werden die Wirkstoffe von 23 Standorten in ganz Österreich an die Apotheken verteilt, damit die Bevölkerung, aber insbesondere auch kranke Kinder versorgt werden können“, erklärte Andreas Windischbauer, Präsident des Verbands der österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler (PHAGO), am Donnerstag.

(Bild: Huber Patrick)

Rauch: „Wir sind bestmöglich gegen Engpässe gerüstet“
Ergänzend hat die EU-Kommission einen Mechanismus zum Austausch von Medikamenten zwischen Mitgliedsstaaten präsentiert. „Mit dem Bündel an Maßnahmen sind wir bestmöglich gegen Engpässe gerüstet“, meinte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). „Der anhaltende Medikamentenmangel hat viele Ursachen, die sich nur langfristig wirklich lösen lassen.“

Geldspritze für Pharmagroßhandel
Zusätzlich zum Krisenlager wurde ein sogenannter Infrastruktursicherungsbeitrag für Medikamente mit einem Preis unter 3,93 Euro vereinbart. Der Bund wird dem Pharmagroßhandel damit einen Teil jener Mehrkosten abgelten, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Ein entsprechendes Gesetz soll dem Parlament vorgelegt werden und rückwirkend ab 1. September 2023 gelten. Die Kostenschätzungen liegen bei 23 Millionen Euro.

Mit Blick auf eine langfristige Lösung des Engpasses fordert die Pharmabranche weitere Maßnahmen seitens des Gesundheitsministeriums. Dazu zähle die Inflationsanpassung bei jenen Medikamenten, deren Preise unter der Rezeptgebühr liegen. „Ebenso sollten weitere regulatorische Anpassungen erfolgen und vor allem auch eine Standortstrategie entwickelt werden, um die Abhängigkeit von Asien bei der Medikamentenproduktion zu verringern“, führte Alexander Herzog, Generalsekretär des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs, weiter aus.

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