Israelis abgewiesen

Beschämender Vorfall „widerspricht Tiroler Werten“

Tirol
28.07.2025 14:09

Für Aufregung sorgt im Tourismusland Tirol der beschämende Vorfall auf einem Campingplatz. Ein Paar aus Israel wurde aufgrund seiner Herkunft abgewiesen. Tourismus-Landesrat Mario Gerber (ÖVP) ist empört über die Zurückweisung und kündigt Konsequenzen an. Auch Urlauber reagieren.

„Für Juden haben wir hier keinen Platz“ – mit diesen Worten wurde das israelische Ehepaar laut dessen Angaben barsch vom Tiroler Campingplatz vertrieben. Wie berichtet, wollten David N. (Name geändert) und seine Frau Rebecca in den Bergen ihren 25. Hochzeitstag feiern. Doch anstatt freundlich empfangen zu werden, sperrte man sie aus. 

„Widerspricht eklatant tirolerischen Werten“
Der Vorfall schlägt Wellen im Tourismusland Tirol, das sich vor allem für seine Gastfreundschaft rühmt. Der zuständige Tourismus-Landesrat Mario Gerber ist empört: „Der geschilderte Vorfall ist in keiner Weise tragbar und wird von mir auf das Schärfste verurteilt.“

Ein derartiges Verhalten widerspreche den tirolerischen Werten von Offenheit, Toleranz und Gastfreundschaft in eklatanter Weise. 

Zitat Icon

Ich möchte die betroffene Familie ausdrücklich einladen, Tirol dennoch zu besuchen.

Tourismus-Landesrat Mario Gerber

Gerber möchte sich auch persönlich mit dem israelischen Ehepaar in Verbindung setzen, um ihm das Bedauern über das schockierende Erlebnis auszudrücken und – wie er wörtlich betont – um ein klares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. „Ich möchte die betroffene Familie ausdrücklich einladen, Tirol dennoch zu besuchen“, richtet sich Gerber direkt an die Betroffenen. 

Via Social Media Verhalten verurteilt
Für Aufregung sorgt der Vorfall auch auf Social Media. Auf der Facebook-Seite des betroffenen Betriebs haben sich bereits zahlreiche User zu Wort gemeldet und das Verhalten verurteilt. „Diese Worte sind unentschuldbar – ein klarer Fall von Antisemitismus und menschenverachtender Pauschalisierung“, steht dort unter anderem zu lesen. 

Heikle Causa könnte Image schaden
Für Tirol sind Vorfälle wie dieser besonders heikel, weil gutes Image im Tourismus alles ist. Mit 12,4 Millionen Gästen und mehr als 48 Millionen Nächtigungen in einem Jahr ist der Tourismus eine der wichtigsten Wirtschaftsbranchen.

Dementsprechend alarmiert ist man auch in der Wirtschaftskammer. Alois Rainer, selbst Hotelier und Wirt, ist Spartenvertreter des Tourismus in Tirol. Zum konkreten Fall möchte er sich vorerst nicht äußern. Aber er betont: „Jeder Gast und international Reisende ist bei uns willkommen. Wir machen keine Unterschiede zwischen den Gästen. Gastfreundschaft ist ein hohes Gut im Tiroler Tourismus.“ 

Tirol Werbung wurde aktiv
Die Tirol Werbung hat sich in der Sache ebenfalls eingeschaltet. „Jeglichem Anfangsverdacht bezüglich Antisemitismus treten wir gemeinsam entschieden entgegen“, heißt es dort. „Uns ist bewusst, dass sich ein derartiger Vorfall auch aufs Image auswirken und auf menschlicher Ebene Verunsicherung auslösen kann“, sagt Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung. Sie erklärt, dass die Verantwortlichen in der Region mit dem Betrieb direkt Kontakt aufgenommen haben und auch die Gäste kontaktieren, um diese Angelegenheit möglichst rasch zu klären.

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