Fehlender Nahversorger

Lebenshilfe-Geschäfte in kleinen Orten als Lösung

Tirol
18.10.2023 13:00

Einige, vor allem kleinere Tiroler Gemeinden, suchen oft händeringend nach Betreibern, um die Nahversorgung im Ort zu sichern. Die Lebenshilfe wäre, wie in einem Beispiel in Osttirol, die potenzielle Rettung.

Mit der „Stroßa Speis“, einem Café samt kleinem Bauernladen – die „Krone“ berichtete zuletzt ausführlich –, stellt die Lebenshilfe Tirol in der Osttiroler Gemeinde Strassen die Nahversorgung sicher. Davon profitiert nicht nur der Verein samt Klienten, sondern auch die Gemeinde.

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Das hängt von den Ressourcen ab - sowohl die Gemeinde als auch die Mitarbeiter betreffend. Wichtig ist, dass Begegnung stattfinden kann.

Lebenshilfe-Pressesprecherin Ulrike Pizzignacco-Widerhofer

Einige Voraussetzungen müssen gegeben sein
Menschen mit Behinderung können dort wichtige Arbeitserfahrung sammeln und sind Teil der Gesellschaft. Dass dieses Modell kein Einzelfall bleiben muss, bestätigt Lebenshilfe-Pressesprecherin Ulrike Pizzignacco-Widerhofer. Zwar stünde man diesen Projekten offen gegenüber, es spielen aber immer einige Faktoren eine wesentliche Rolle, wie sie erklärt: „Das hängt von den Ressourcen ab – sowohl die Gemeinde als auch die Mitarbeiter betreffend. Wichtig ist, dass Begegnung stattfinden kann. Wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, müssten wir uns das im Einzelfall anschauen, ob es im Ort möglich ist und ob auch Leute dorthin kommen.“ Weitere Tiroler Gemeinden, in denen man in dieser Art und Weise den einzigen Nahversorger stellt, gibt es (bisher) nicht.

Im Café Naturtalent in Buch betreibt die Lebenshilfe ihr eigenes Lokal. (Bild: Lebenshilfe Tirol)
Im Café Naturtalent in Buch betreibt die Lebenshilfe ihr eigenes Lokal.

„Neben Gastronomie weitere Ansätze denkbar“
Jedoch betreibt man in Mötz gemeinsam mit der Gemeinde und der Firma MPreis seit 2020 den „lebensM“. Dort helfen Menschen mit Behinderung mit. Einige Klienten fanden eine Einstellung bei anderen Filialen. So führt man auch in Buch bei Jenbach – in Kooperation mit der Gemeinde und gefördert vom Regionalmanagement Schwaz sowie dem Land Tirol – ein Café, ähnlich wie im Dorfladen in Schwaz samt Café.

In allen Einrichtungen schuf man einen Ort der Begegnung. Geht es nach Pizzignacco-Widerhofer, muss es nicht immer ein Café oder Geschäft sein: „Es gibt zahlreiche Ansätze, wo wir uns verantwortlich fühlen – etwa beim Projekt der Wegeerhaltung im Oberland.“

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