Mit Spezialgerät

Forscher holen Weltraum-Kälte auf die Erde

Niederösterreich
01.07.2025 06:00

Ein neues Kühlsystem ermöglicht der Fachhochschule in Wiener Neustadt tiefste Temperaturen von bis zu minus 270 Grad und somit Bedingungen wie im Weltall zu erzeugen. Profitieren soll davon aber auch die Medizin.

Bei der aktuellen Hitzewelle ist das wohl im wahrsten Sinne des Wortes die „coolste“ Nachricht des Tages: Die Fachhochschule Wiener Neustadt hat ihre Infrastruktur nämlich um ein besonderes Kühlsystem erweitert, das Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt erzeugen kann – und der liegt immerhin bei minus 273,15 Grad.

Mit Heliumgas zur Kälte
Kryostat nennt sich das Gerät, das nun für Forschungen unter Extrembedingungen zum Einsatz kommt. Die Proben befinden sich darin in einem vakuumisolierten Bereich und sind somit von äußeren Wärmeeinflüssen geschützt. Mit Heliumgas wird dann schrittweise die Temperatur immer weiter reduziert.

Der Kryostat
Der Kryostat(Bild: FHWN)

Doch wofür kann der Kryostat genutzt werden? „Er eröffnet uns vielfältige Möglichkeiten“, erklärt Christian Koller, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH. So kann beispielsweise das Verhalten von Elektronik unter extremer Kälte analysiert werden, etwa für den späteren Einsatz im Weltall. Dort können die Temperaturen im Erdschatten schließlich auf unter 150 Grad sinken.

Spannende Rolle in Quantentechnologie
Als besonders spannend bezeichnen die Forscher die Rolle des Kryostats in der Quantentechnologie. „Viele Quanteneffekte zeigen sich erst bei tiefen Temperaturen“, schildert Koller. Aber auch für die Untersuchung von Strahlenschäden an elektronischen Bauteilen, wie etwa im Rahmen von Raumfahrtmissionen, aber auch in der Krebstherapie, lässt sich das neue Gerät nutzen. „Dank extrem niedriger Temperaturen lassen sich kleinste Störstellen untersuchen“, erklärt Wolfgang Treberspurg, Leiter des Kompetenzentrums. Der Kryostat wird auch Projektpartnern wie MedAustron oder der TU-Wien, aber auch Studierenden zur Verfügung gestellt. 

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