Im kleinen Ort Sparbach im Waldviertel zeigen Bewohner seit Jahren vor, wie man mit unseren Obstbäumen richtig umgeht. Seit Start des Projekts wurden mehr als 18 Tonne Obst „gerettet“.
Ein achtsamer und besonnener Umgang mit der Natur und ihren Früchten – wie das richtig geht, zeigt das 100-Seelen-Dorf Sparbach in der Waldviertler Gemeinde Vitis vor. Denn die Bewohner des selbst ernannten Apfeldorfs ernten gerade die letzten Früchte ihrer Bäume ab, die dann zu einer Saftpresse in der Region gebracht werden. Den ersten, frisch gepressten Saft gab es schon beim Apfelkirtag vor einigen Tagen, wo von den Bewohnern des Dorfes natürlich auch viele saftige Mehlspeisen gebacken wurden.
18.000 Kilogramm Äpfel seit 2013
„Wir haben bei unserer Generalversammlung der Dorferneuerung am Gelände der Garten Tulln einen Apfelbaum geschenkt bekommen und ihn am Spielplatz gepflanzt“, erinnert sich Obfrau-Stellvertreterin Gerlinde Katzinger. Daraus entstand die Idee, nichterntende Besitzer der Apfelbäume im Dorf zu fragen, ob man das Obst sammeln und verwerten dürfe. Mehr als 18.800 Kilogramm wurden so seit dem Jahr 2013 gesammelt und weiterverarbeitet. Etwas mehr als 80 Prozent eines Kilos Frucht kommt meist in Litern Apfelsaft heraus. Für ihr vorbildhaftes Handeln wurde der „Sparbacher Apfelsaft“ vom Land 2016 zum Siegerprojekt der Dorferneuerung gekürt. Seit 2017 feiert man hier auch den Apfelkirtag.
Ökologische Projekt hat regionale Nachahmer
Dass die Idee in den Köpfen der Menschen fruchtet, beweist auch, dass andere Dörfer den Sparbachern bereits angeboten haben, ihre Apfelbäume abzuernten, was die Sparbacher auch gerne annahmen. Und auch Bürgermeisterin Anette Töpfl stellte sich bei der Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses mit einem Apfelbäumchen ein, der ebenfalls am Spielplatz gepflanzt wurde. Übrigens: Das Geld aus dem Verkauf des beliebten Apfelsaftes verwendet der Verein für Sanierungen oder Neues im Ort. So wurde beispielsweise auch ein Teil des Spielplatzes damit wieder in Schuss gebracht.
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