Auflösung abgewendet

Bezirksmetropole „verlor“ fast ihr Stadtmarketing

Niederösterreich
29.09.2023 05:00

Viel Geld angesichts der finanziellen Situation der Stadt - für die Erfüllung der geplanten Ziele aber doch zu wenig: Fast zwei Millionen Euro hat die „MiMa“ (Mistelbach Marketing) in den letzten neun Jahren erhalten. Grund für den Aufruhr von gleich drei Parteien - der Geldhahn bleibt nach einer Abstimmung im Gemeinderat aber vorerst offen.

Abgesehen von zwei neuen Geschäften im Zentrum – bei ungleich mehr Schließungen und ein paar Veranstaltungen – hätten die Investitionen nicht viel bewirkt, meinten Vertreter der Bürgerliste LaB, SPÖ und FPÖ. Sie forderten in der Gemeinderatssitzung einstimmig die Auflösung der GmbH, in die jährlich 120.000 Euro allein seitens der Stadtgemeinde fließen. Dabei ist man einig, dass hier durchaus mehr Potenzial herauszuholen wäre, aber: „Man braucht nur Experten fragen: Für eine Stadt in der Größenordnung von Mistelbach würde man zumindest das Doppelte an Budget brauchen, damit so eine Organisation vernünftig arbeiten kann“, argumentiert SPÖ-Vize Manfred Reiskopf.

Die Mittel wären anderswo dringender nötig
Die erhoffte Belebung des Hauptplatzes (Leerflächenmanagement), Betriebsansiedelungen, Arbeitsplätze, Belebung des Tourismus sei bislang nicht eingetreten, „Input“ und „Output“ stünden in keinem Verhältnis. Daher die Forderung der „MiMa“-Auflösung: „Einerseits sind die Finanzmittel nicht da, andererseits wären Investitionen woanders besser aufgehoben. Ich nenne als Stichwörter nur Straßenzustand, Kindergarten und Volksschule“, konkretisiert der SPÖ-Vizebürgermeister. 

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Ich kann ja nicht bei der Stadtmarketing-GmbH weiter mitstimmen, wenn ich gleichzeitig die Auflösung fordere.

SPÖ-Vizebürgermeister Manfred Reiskopf zu seinem Austritt aus der „MiMa“

Bürgermeister: „Werden konsolidieren“
Als Konsequenz war es für ihn nur logisch, sein Amt in der MiMa zurückzulegen - was Reiskopf gestern, Donnerstag, ÖVP-Bürgermeister Erich Stubenvoll auch mitgeteilt hat. Mit(aus)gezogen ist auch Jürgen Fenz von der Bürgerliste LaB. An der „MiMa“ beteiligt ist zu 74,9 Prozent die Stadt, 25,1 Prozent ist Wirtschaftsbereichen zuzuordnen. 

Die Auflösung der „MiMa“ wurde schlussendlich abgelehnt, da neben der ÖVP bei der Gemeinderatssitzung auch Neos und Grüne dagegen waren und die Stimmenmehrheit bildeten. Den Schuss vor den Bug dürfte man aber verstanden haben, denn: „Wir wollen die Gesellschaft nun auf jeden Fall sehr rasch auf neue Beine stellen“, informierte Stubenvoll am Donnerstag im „Krone“-Gespräch.

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