Lieferanten gesucht

Hohe Preise: Appetit auf alte Obstsorten steigt

Steiermark
22.09.2023 11:00

Von Krise keine Spur: Bis zu 2,20 Euro bekommen steirische Landwirte aktuell für ein Kilo Streuobst. Aufgrund der steigenden Nachfrage werden neue Lieferanten dringend gesucht.

Heimische Obstbauern stehen immer stärker unter Druck: Aktuell sind es keine 45 Cent, die sie für ein Kilo Äpfel bekommen. Für viele reicht dies nicht mehr zum Überleben.

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Vier Parameter zeichnen einen guten Apfel aus: Zucker, Säure, Gerb- stoffe, Würze. Leider wurden die gängigen Sorten im Handel auf den Zuckergehalt reduziert.

Alois Wilfling, letzter Pomologe der Steiermark

Ganz anders die Situation beim Streuobst, das nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf für Konsumenten nun wieder zusehends interessanter wird: „Die Nachfrage nach unbehandeltem Obst und vor allem Geschmacksvielfalt ist stark gestiegen, wir nehmen eine regelrechte Aufbruchstimmung wahr“, sagt Pomologe Alois Wilfling.

500 Bauern im Boot
Der Oststeirer hat sich gemeinsam mit seiner Frau Stefanie Schuster der Bewahrung alter Apfel- und Birnen-Sorten verschrieben, ihr Projekt „Eva und Adam“ findet bereits international Anerkennung und auch Nachahmer: „Wir kooperieren mittlerweile mit knapp 500 Bauern im ganzen Land und bringen deren Raritäten wiederum an Kunden in ganz Österreich - und das natürlich ohne Zwischenhändler. Unsere Lieferanten bekommen zwischen 50 Cent und 2,20 Euro pro Kilo Obst, je nachdem, wie selten ihre Bäume sind“, berichtet Schuster.

Jedes Jahr entdecken die Experten neue, alte Sorten in der Steiermark. (Bild: Barbara Winkler)
Jedes Jahr entdecken die Experten neue, alte Sorten in der Steiermark.
(Bild: Barbara Winkler)

Bei Karl Friesenbichler in Mönichwald sind die beiden Schatzsucher zuletzt auf „wahre Kostbarkeiten“, wie sie sagen, gestoßen. Jetzt hofft man, miteinander ins Geschäft zu kommen: „Aufgrund der schwierigen Witterung gibt es heuer weniger Ernte. Umso dringender suchen wir neue Partner“, sagt Wilfling.

Arbeit lohnt sich wieder
Einen dürfte man bereits gefunden haben: „Bislang habe ich eigentlich nur Saft für den Hausgebrauch gemacht. Der angebotene Preis ist gut, damit zahlt es sich für mich überhaupt erst aus, das Obst aufzusammeln“, zeigt sich Friesenbichler interessiert.

Über 150 alte Streuobst-Sorten sind übrigens beim „Markt der Artenvielfalt“ am 27. 9. im Landhaushof in Graz von 10-18 Uhr zu verkosten. Details zu „Eva und Adam“ unter 0664/21 29 947 oder unter www.evaundadam.at.

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