Eine AMA-Kontrolle löste bei zwei Mühlviertler Bauern einen Konflikt „wegen nichts“ aus, der inzwischen eskaliert. Und einen 61-Jährigen auf die Anklagebank des Strafgerichts brachte. Richter und Anklägerin redeten Konfliktparteien ins Gewissen und baten sie inständig, das Kriegsbeil mithilfe eines Vermessers zu begraben.
„Wir wissen, es geht um nichts“ - zumindest in dieser Hinsicht waren sich zwei Bauern und Nachbarn (52, 61) aus Königswiesen einig, als der Ältere als Angeklagter und der Jüngere als Anzeiger und Zeuge vorm Linzer Landesgericht auftraten. Sie würdigten sich keines Blickes, die Fronten sind hart wie Granit - wegen eines „Stempens". Der 52-Jährige sagt, dies sei ein Grenzpflock, den der Angeklagte zu seinen Gunsten versetzt habe. Letzter bestreitet das und sein Anwalt wirft ein, dass es sich bei der Eisenstange am Rande der Wiese um keine Grenzmarkierung nach dem Gesetz handelt.
Kontrolle löste alles aus
Der Hintergrund: Jahrelang wurde die Wiese von den Nachbarn in Eintracht gemäht, jeder bis zur „gedachten“ Grenze. Aber als ein AMA-Kontrolleur die Förderansuchen checkte, bemerkte er, dass sich die von den Bauern angegebenen Wiesen überschnitten. Um rund eineinhalb Meter, etwa 100 Meter in der Länge. „Wir reden von einem Grundwert von 100, seien es 200 Euro“, ärgerte sich auch der Richter, dass sich die Bauern gegenseitig vor den Kadi zerren: Besitzstörung, Beleidigung, etc.
Es wird gestritten, ob die Angaben im digitalen Kataster stimmen oder der Pfosten gilt. Selbst die Anklägerin wurde emotional: „Da ist wer pathologisch veranlagt. Sie vertun sich Ihr Leben damit.“ Sie und der Richter flehten schon fast: „Gehen Sie zum Geometer und lassen Sie alles vermessen.“
Freispruch
Urteil gab’s auch: Freispruch, weil niemand wusste, wer den „Stempen" ge- oder versetzt hatte. Außerdem ist er kein offizielles Grenzzeichen und so kein Grund zur Klage.
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