Steirische Katholiken schlittern in eine veritable Finanzkrise. Teuerung und Lohnerhöhungen zwingen zu rigorosem Sparkurs - jedes Jahr zehn Millionen Euro!
Die „Steirerkrone“ berichtete bereits im August: Die katholische Kirche ist in eine veritable Finanzkrise geschlittert. Das untermauern auch aktuelle Zahlen, die die Diözese Graz-Seckau gestern veröffentlichte. Demnach konnte - im Gegensatz zu den Vorjahren - zwar die berühmte „schwarze Null“ (mit einem Plus von 840.000 Euro) gerettet werden, dennoch sind die Prognosen ernüchternd.
Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken
So geht die Zahl der Katholiken - und damit der Beitragszahler - konstant zurück. Mit Stichtag Ende 2022 zählte man mit 752.000 Gläubigen um zwei Prozent weniger als im Jahr davor. Da sich die Organisation allerdings zu 65 Prozent aus „Kirchensteuer“-Einnahmen finanziert, würde ohne massive Einsparungen jährlich ein Millionenminus erwirtschaftet. Dazu kommen noch die Teuerung und Lohnerhöhungen.
Strenger Sparkurs
Daher wird nun der Gürtel massiv enger geschnallt: Bis zum Jahr 2030 werden die laufenden Ausgaben um jährlich zehn Millionen Euro reduziert. Mittelfristig wird auch der Personalstand reduziert, dazu kommen noch Energiesparmaßnahmen und Investitionen in erneuerbare Energien. Drastisch gekürzt wird, wie berichtet, auch bei der Renovierung von Gotteshäusern.
115 Millionen Euro Jahresbudget hat die Diözese Graz-Seckau. 10 Millionen Euro müssen künftig jedes Jahr eingespart werden.
All das wird ein „Neuer“ an der Spitze der Glaubensgemeinschaft anpacken: Am 18. September übernimmt Ökonom Martin Halmer von Andreas Ehart (er wechselt zum Roten Kreuz) die Leitung des Ressorts Wirtschaft und Ressourcen. Halmer war Unternehmensberater in der Schweiz und zuletzt Leiter des des Konzernrechnungswesens bei Mayr-Melnhof.
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