Ein großes steirisches Asylquartier bleibt vorerst geschlossen: die Baumaxhalle in Leoben. Grund sind die sinkenden Asylzahlen. Die Bundesquartiere in Graz, Spital und Kindberg bleiben hingegen geöffnet.
Am vom Bund betriebenen Asylquartier in Leoben gab es seit der Inbetriebnahme viel Kritik: Die Unterbringung in einer großen Halle, in der Hunderte geflüchtete Menschen aus vielen Nationen aufeinandertrafen, war alles andere als optimal. Es gab auch Demonstrationen und Protestkundgebungen aus Politik und Bevölkerung.
Asyl-Situation hat sich entspannt
Seit Mitte Juni ist die Baumaxhalle leer. Zunächst wurde sie saniert, da stand noch nicht fest, ob sie nach den Arbeiten nicht wieder in Betrieb geht. „Normalerweise kommen über den Sommer mehr Asylwerber, aber heuer hat sich die Situation entspannt“, sagt Thomas Fussenegger, Sprecher der zuständigen Bundesbetreuungsagentur (BBU).
Daher wird die Halle nun tatsächlich - wie zwei weitere in Österreich - stillgelegt, das Personal wird abgezogen. Es ist aber keine Entscheidung für immer, betont Fussenegger. Leoben bleibt ein Teil der Reserve, falls die Asylzahlen wieder ansteigen.
„Andere demonstrieren vor leeren Quartieren“
Erfreut zeigen sich Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ): „Während andere vor leeren Quartieren demonstrieren, arbeiten wir weiterhin im Sinne der Steirerinnen und Steirer“, setzen sie eine Spitze gegen die FPÖ, die noch Ende Juni mit Parteichef Herbert Kickl in Leoben Stimmung gegen das Asylquartier machte.
Die BBU betreibt in der Steiermark drei weitere Großquartiere: Graz, Kindberg und Spital am Semmering bleiben in Betrieb. Im heuer eröffneten Heim in Kindberg befinden sich derzeit etwa 100 Personen, am Semmering sind es 200.
Bürgermeister drängt auf Vertragsauflösung
Weil die Baumaxhalle auch wieder in Betrieb gehen kann, ist die Freude über die Schließung am Freitag nicht ungetrübt. Leobens Bürgermeister Kurt Wallner (SPÖ): „Optimal wäre es natürlich, wenn der Bund den Vertrag mit dem Besitzer der Halle kündigen würde.“ Auch die FPÖ drängt auf eine neue Nutzung und fordert eine Garantieerklärung von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), dass eine Wiederverwendung als Asylunterkunft ausgeschlossen wird.
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