Abgetaucht

266 Asylwerber verschwanden spurlos aus Quartier

Steiermark
25.08.2022 06:00

Das Großquartier für Flüchtlinge in Leoben in der Steiermark erhitzt weiter die Gemüter. Wie das Innenministerium nun bekannt gab, verschwanden seit November 266 Asylwerber spurlos - das ist jeder Sechste!

Pikante Zahlen zum Asyl-Quartier in Leoben brachte eine Anfrage der FPÖ an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ans Licht: Von den in der ehemaligen Baumax-Halle untergebrachten Asylwerbern ist beinahe jeder sechste abgetaucht!

Am 22. November 2021 eröffnete das Quartier wieder, seither wurden dort insgesamt 1665 Männer aufgenommen. 266 davon wurden laut Innenminister „als unbekannt abwesend gemeldet und haben sich dem Verfahren entzogen“.

Hälfte aller Afghanen setzte sich ab
Afghanen stellen bei den Untergetauchten die größte Gruppe: von 159 suchten 81 das Weite. Von den Syrern - sie bilden mit 1063 Personen die größte Gruppe in Leoben - türmten hingegen nur 36.

Die Baumax-Halle in Leoben (Bild: Bueko)
Die Baumax-Halle in Leoben

Besonders in den Fokus rückten zuletzt Asylwerber aus Indien, Pakistan und Tunesien. Diese hätten laut Innenminister keine Chance auf erfolgreiche Asylanträge, weshalb auch eine „Anti-Marketing-Kampagne“ in diesen Ländern eingeleitet wurde. Von zwölf Indern sind in Leoben sieben untergetaucht, bei Tunesiern (17 von 20) und Pakistani (sieben von acht) liegt der Prozentsatz noch höher.

Bürgermeister nicht glücklich über Asylheim
Leobens Bürgermeister Kurt Wallner (SPÖ) sprach sich bereits mehrfach gegen das Asylquartier aus und klagt über mangelnde Kommunikation mit den Bundesbehörden: „Man sieht dort oft Busse herumstehen. Ob Leute gebracht oder abgeholt werden, kann man nicht nachvollziehen“, so Wallner.

Auch die FPÖ geht mit den Zuständigen hart ins Gericht: „Die Wiederöffnung der Baumax-Halle belegt das völlige Versagen dieser Bundesregierung in Sachen Asyl und Migration“, so der Leobner Landtagsabgeordnete Marco Triller. Die Kosten waren ebenfalls Thema der Anfrage und wurden mit insgesamt 1,9 Millionen Euro beziffert.

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