Diskus-Finale bei WM

Weißhaidinger hofft auf Lockerheit für Medaille

Sport-Mix
21.08.2023 06:00

Am Montag um 20.30 steigt der aus österreichischer Sicht größte Höhepunkt der Leichtathletik-WM in Budapest. Dann kämpft Lukas Weißhaidinger im Diskusfinale erneut um eine Medaille. Es wäre eine historische. Denn der 31-Jährige, der 2019 bereits Bronze geholt hatte, wäre der erste Österreicher mit Edelmetall bei zwei Weltmeisterschaften. „Aber dafür muss ich gegenüber der Quali noch etwas drauflegen“, weiß Luki.

Es ist die 19. WM, die derzeit in Budapest stattfindet, doch bei den vergangenen 18 Auflagen gab es nur viermal eine rot-weiß-rote Medaille. 1993 eroberte Sigrid Kirchmann Bronze im Hochsprung, 2001 gelang Steffi Graf über 800 Meter der Lauf zum einzigen Silber, 2019 wurden Siebenkämpferin Verena Mayr (damals Preiner) und eben Weißhaidinger in Doha jeweils Dritter. 

Zu sehr an eine mögliche Medaille will Luki aber nicht denken. Der 1,96-m-Riese will sich ganz auf sich konzentrieren. Im Vorfeld wurde alles Nötige gemacht, die Form ist auf jeden Fall da, auch das Set-up in Budapest stimmt. Er wird mit seinem schwarzen Lieblingsdiskus Marke „Hyperspin“ werfen, die Schuhe sind für die Bedingungen ideal. „Und auch den Ring hier mag ich, aber ich glaube, das gilt für alle Favoriten.“

Die heißen vor allem Kristjan Ceh und Daniel Stahl. Der schwedische Olympiasieger Stahl war in der Qualifikation mit 66,25 Metern knapp der weiteste, Weltmeister Ceh (65,95 in der Quali) war in den letzten beiden Saisonen aber der insgesamt stärkste Diskuswerfer, hält mit 71,86 Metern auch die Weltjahresbestenweite. Da nehmen sich beide allerdings nicht viel, für jeden stehen vier Würfe über 70 Meter zu Buche, zwei gelangen heuer Europameister Mykolas Alekna, dem dritten Favoriten, ansonsten übertrafen nur Alex Rose (Samoa) und eben Weißhaidinger die magische Marke.

Weißhaidinger will auch das Finale wie die Qualifikation angehen, mit einem soliden Wurf beginnen, sich dann stetig steigern. In der Quali experimentierte er auch erstmals mit Magnesium zwischen den Würfen, dass er sich dann mit Harz wieder abrieb, um den nötigen Grip zu bekommen, denn die Bedingungen in Budapest sind doch sehr schwül. Im Gegensatz zum Vorkampf hofft Weißhaidinger, dass er diesmal noch das Extra-Scherflein drauflegen kann. „Das will und muss ich tun. Dazu brauche ich vielleicht auch die nötige Lockerheit, die mir in der Quali beim dritten Versuch zum Beispiel fehlte.“

Boccia als Ablenkung

Den freien Sonntag nutzte er zur Entspannung. Zur Ablenkung spielte er mit seinem Trainer Gregor Högler, dessen Bruder Richard, der als Arzt dabei ist, und seinem Physiotherapeuten Freddy Siemes Boccia. „Nicht mit Kugeln, sondern wir haben so ein Spiel mit Säckchen mit“, verriet Luki. Der auch beim Spiel mit präzisen Würfen gut abschnitt.

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