Die Mieten galoppieren nach oben, vielfach erfolgt die Information überfallsartig. Die gemeinnützigen Wohnbauträger in Tirol sollen Spielräume für Senkungen nutzen, mahnen Landeshauptmann Anton Mattle und Landesrat Mario Gerber (beide ÖVP). Ob der Appell fruchtet?
Teure Energie, Kredite mit höheren Zinsen, explodierte Baukosten – das schlägt sich enorm nieder. Sogar bei einem gemeinnützigen (!) Neubau nahe Innsbruck betrug die Brutto-Warmmiete zuletzt schon 16 Euro pro Quadratmeter. Generell haben die gemeinnützigen Wohnbauträger ihre Mieten massiv erhöht. „Es haben sich bereits zahlreiche Menschen und auch Bürgermeister an das Land gewandt“, heißt es dazu aus dem Büro von LH Mattle.
Schlagartig um über 250 Euro mehr zu berappen
Ein Beispiel: Für eine 75-m²-Wohnung wurde die Miete von 750 Euro auf 1030 Euro – also um mehr als 250 Euro pro Monat – erhöht. Diese Erhöhung wurde nur wenige Tage, bevor sie in Kraft getreten ist, schriftlich kommuniziert.
Mattle will das so nicht hinnehmen: „Die Gemeinnützigen haben beim leistbaren Wohnen eine besondere Verantwortung. Davor dürfen sie sich nicht wegducken. Deshalb erwarte ich, dass sie die Mietpreiserhöhungen bestmöglich abfedern.“ Mattle verweist auf „machbare Ansätze“ wie die Streckung von Krediten oder den Einsatz von Eigenmitteln. „Wir werden die Rolle der gemeinnützigen Wohnbauträger neu denken müssen“, sagt Tirols Landeshauptmann.
Ich werde die gemeinnützigen Wohnbauträger als Eigentümervertreter beauftragen, alle Optionen für eine Abfederung bei den Mieten vorzulegen.
LR Mario Gerber, zuständig für Beteiligungen des Landes
LR Gerber: „Alle Optionen für Abfederung vorlegen“
Unterstützt wird er von LR Mario Gerber, zuständig für Beteiligungen: „Ich werde die gemeinnützigen Wohnbauträger als Eigentümervertreter beauftragen, alle Optionen für eine Abfederung bei den Mieten vorzulegen. Auf die Wohnbeihilfe zu verweisen, wird zu wenig sein.“
Hannes Gschwentner, Chef der Neuen Heimat Tirol (NHT), sprach zuletzt bezüglich 2022 von explodierten Kosten von 122,2 Millionen auf 133,3 Millionen Euro.
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