„Krone“-Interview

Thomas Quasthoff: „Ich war immer Diener der Musik“

Wien
31.07.2023 07:00

Als Bassbariton und Klassiker war Thomas Quasthoff jahrelang an der Spitze seiner Zunft. Nach privaten Krisen und Lebensveränderungen fand er seine neuen Leidenschaften im Unterrichten und im Jazz. In diesem Rahmen sang der 63-Jährige im Porgy & Bess und kommt heute Abend ins Palais Liechtenstein. Mit uns sprach er über seine Karriere, die Liebe zum Jazz und sein politisches Engagement.

„Krone“: Herr Quasthoff, Sie haben im Jänner im Jazzclub Porgy & Bess gesungen. Haben Sie in einem solchen Ambiente eine andere Art von Nervosität als auf der klassischen Bühne?
Thomas Quasthoff:
 Ich bin vor Auftritten nie nervös. Ich habe mit ganz lieben Freunden zusammengespielt und das ist das Wichtigste. Lampenfieber ist nicht meins.

Ob Sie nun in der Carnegie Hall, der Wiener Staatsoper oder dem Porgy & Bess auftreten, macht keinen Unterschied?
Als ich das erste Mal in der Carnegie Hall gesungen habe, hatte ich schon etwas Muffensausen. Bei der Probe war ich alleine auf der Bühne und als ich da ganz noch oben sah, dachte ich, mich würde dort kein Mensch hören. Zum Glück war dem nicht so.

Ist das Konzertieren im Jazzrahmen für Sie ungezwungener und angenehmer als es früher im Opernbereich der Fall war?
Es ist einfach anders. Ich glaube, dass ich mich in der Klassik noch viel mehr unter Druck gesetzt habe. Ich mache Jazz nicht, um Jazz neu zu erfinden oder etwas Neues zu kreieren, sondern aus purer Freude. Besonders in der kleinen Besetzung ist es schön, Musik zusammen zu machen. Wir spielen Standards nach, denn durch mein Singen wird es letztendlich doch zu etwas Eigenem. Die Leute glauben oft, ich müsste etwas irrsinnig Neues kreieren, aber darum geht es mir nicht. Keith Jarrett hat vier Alben mit Standards gemacht und alle neu interpretiert und das wurde auch nie kritisiert. Ich liebe diese Phase gerade sehr und finde sie sehr spannend.

Bei all den Jazz-Klassikern wird man mit der eigenen Interpretation auch nie wirklich fertig.
Ich habe von Haus aus eine Bassbariton-Stimme und so viele singen nicht Jazz. Etwas tiefer singt Gregory Porter, aber sein Pianist sagte mir mal, ich hätte im Jazz die tiefste Stimme. Auch das ist eine neue Farbe. Michael Bublé befindet sich zum Beispiel in Mittellage. Ich singe den Jazz auch nicht mit einer opernhaft klingenden Stimme und das ist hoffentlich sehr angenehm.

Haben Sie diese Farbe Ihrer Stimme schnell gefunden oder brauchte das eine gewisse Zeit?
Ich musste sie gar nie finden. Das klingt etwas arrogant, aber es war wirklich so. Als Kind habe ich einen Kuss von Mama Muse bekommen. Ich habe mit der Schauspielerin Katharina Thalbach im Schillertheater einen Schlagerabend von 1920 bis heute gemacht. Meine Stimme erlaubt mir, unterschiedlichste Dinge zu tun und ich habe auch schon Shakespeare-Theater gespielt.

Sie haben in den letzten Jahren in sehr vielen Bereichen reüssiert und sich bewiesen. Gibt es noch immer künstlerische Gebiete, in die Sie unbedingt vordringen möchten?
Ich würde unglaublich gerne einmal synchronisieren, aber es ist schwierig, dort reinzukommen. Es muss aber auch Gebiete geben, die für die gelernten Schauspieler bleiben, denn die haben genug Schwierigkeiten in ihrem Beruf. Viele Promis nehmen guten Schauspielern dort den Job weg. Ich bin in Österreich Kammersänger geworden, vielleicht ergibt sich das auch hier.

Sie haben den Jazz schon geliebt, bevor Sie einst in Hildesheim in der Sparkasse arbeiteten.
Ich war sehr stark von meinem Bruder beeinflusst. Eine Zeit lang hörte er Jethro Tull, CCR und Emerson, Lake & Palmer, aber da wollte er eher unseren Vater ärgern. Pink Floyd fand ich immer grauenhaft und zum Glück sind auch die Scorpions locker an mir vorbeigerauscht. Durch meinen Bruder habe ich auch früh mit Jazz angefangen. Wenn mein Vater seine autoritäre Phase hatte, legten wir „Live in Japan“ von John Coltrane auf. Ich habe mit ganz alten Sachen wie Louis Armstrong angefangen und Oscar Peterson war die erste große Entdeckung. Dann hörte ich Ben Webster, Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan, Shirley Horn und Billie Holliday. Ich habe nie versucht, jemanden nachzumachen, sondern den Jazz so zu singen, wie ich ihn fühle und empfinde.

2007 erschien Ihr „The Jazz Album“ mit Till Brönner und anderen kundigen Gästen. War das für Sie wie eine Art Heimkehr zu den früheren Zeiten?
Der Jazz lief bei mir immer parallel. Ich konnte bei 60-70 klassischen Konzerten rund um die Welt nicht viel Jazz machen. 1996 habe ich meine Professur an der Hochschule für Musik in Detmold angenommen und 2004 bin ich nach Berlin gegangen. Das schränkt automatisch ein. So sehr ich den Beruf liebe, es gibt auch ein Leben danach und nebenbei der Musik. Mir sind auch Freunde wichtig. Ich habe heute keine Lust mehr, ein ganzes Jahr ununterbrochen auf Reisen zu sein. Ich will für meine Studentinnen und Studenten da sein. Es ginge auch viel Zeit mit Selbstverwaltung drauf, ich habe mich aber aus der Hochschule komplett davon ausgeklinkt. In erster Linie bin ich zum Unterrichten dort. Als praktizierender Künstler vermisse ich die Klassik gar nicht. Ich liebe sie und höre sie auch, aber Jazz zu spielen ist entspannter. Ich muss heute niemandem mehr etwas beweisen.

Mit Wien verbindet Sie viel. Sie waren „Artist In Residence“ im Musikverein, hatten hier große Auftritte und auch viele Auszeichnungen erhalten. Ist die Stadt für Sie eine künstlerische Heimat?
Ich bin sehr eng mit Florian Bösch oder Michael Schade befreundet. Mein langjähriger Pianist wurde hier Professor und auch meine Agentur ist hier, mit der ich seit 20 Jahren sehr eng zusammenarbeite. Ich habe zu Wien eine sehr intensive Beziehung. Meine Opernpremiere hatte ich in Salzburg. Ich bin dort gerne hingefahren, aber der Promiauflauf war dort nie ganz mein Ding. Das ist nicht wirklich meine Welt. Ich war immer Diener der Musik und nicht der Society.

Vor zwölf Jahren konnten wir uns nicht mehr so sicher sein, dass wir Sie wieder auf der Bühne sehen würden …
Wenn man in einem Jahr zwei sehr geliebte Menschen verliert, kommt man ins Grübeln. Meine Mutter wurde immerhin 84, aber der Tod meines Bruders war ein elementarer Einschlag. Meine Stimme hat menschlich reagiert, nämlich nach dem Tod gar nicht mehr. Ich pausierte zwei Jahre komplett und sagte immer, ich käme nur zurück, wenn ich bei 100 Prozent wäre. Der Wiedereinstieg war sehr sanft. Ich bekam einen Anruf von Katharina Thalbach und hielt es anfänglich für einen Witz. Wir trafen uns und sie meinte, sie inszenierte am Berliner Ensemble und wollte mich als Narren gewinnen. Wir hatten ein halbes Jahr Probezeit und dadurch benutzte ich die Stimme wieder täglich.

Ich brannte aber nicht mehr so extrem für das klassische Genre. Schon für Musik, aber nicht mehr so für Klassik per se. Dann kamen Freunde, die fragten, ob ich Jazz probieren wollte und so kam diese Schiene ins Rollen. Mittlerweile erreichen wir wieder ein großes Publikum mit einem Genre, das nicht für ganz große Säle spricht. In Deutschland füllt Till Brönner große Hallen, aber wer schafft das sonst?

Was hat Sie am Jazz immer so fasziniert? Die Arrangements? Die Improvisation? Die Freiheit?
Eindeutig die Freiheit. Phrasen von Partnern aufzunehmen. Mit der großen Band spielen wir „Summertime“ und ich steige aus dem Nichts ein. Es passiert im Jazz so extrem viel. In der Klassik ist alles vorgeschrieben. Bei „Summertime“ kann ich rhythmisch und harmonisch variieren. Diese Freiheit sehe ich als absoluten Gewinn. Ich benutze meine Stimme oft perkussiv und kann damit auf Schlagzeuger Wolfgang Haffner eingehen. Ich habe das neue Instrument Mikrofon erlernt und meine Stimme klingt plötzlich wie eine Posaune. Als klassischer Musiker habe ich eine Farbpalette zur Verfügung und die hat sich durch den Jazz verdoppelt.

Jazz-fernere Künstler wie John Lennon oder Bob Dylan werden von Ihnen im Jazz-Kanon aber auch interpretiert.
„Imagine“ von Lennon haben wir nicht aus dem Jazz-Gesichtspunkt hineingenommen, sondern als Statement als der Krieg in der Ukraine losging. Der Song hat eine deutliche Botschaft nach außen, die mir in diesen Zeiten besonders wichtig ist. Als Musiker sollten wir uns gut bewusst sein, dass wir in solchen Zeiten nicht nur unterhaltend tätig sind, sondern auch Statements setzen. Als wir in Deutschland Wahlen hatten und nicht klar wurde, wie viele Stimmen die AfD kriegen wurde, sagte ich nach jedem Konzert: „Bitte wählen Sie so, dass ich mich als Künstler im Ausland nicht schämen muss.“ Dafür habe ich sogar eine Morddrohung gekriegt, die aber sofort aus dem Internet rausgenommen wurde. Ich habe keine Angst und mir sind deutliche Stellungnahmen wichtig, wenn Entwicklungen passieren, die ich für bedenklich und schlimm halte.

Ist jedes Ihrer Konzerte auch ein gesellschaftspolitisches Ereignis?
Nein, das wäre jetzt übertrieben. Wenn ich mich als Schwerbehinderter auf die Bühne stelle und auf international hohem Niveau Musik mache, ist das aber schon ein Statement. Dass man mit Willen, Begabung und Fleiß sehr viel erreichen kann. Ein Jazzabend ist eher eine humorige Conférence, als dass ich große politische Reden schwinge.

Hatten Sie nie den natürlichen Schutzmechanismus, vielleicht doch lieber zu schlucken und etwas nicht zu sagen, bevor man rechte Gruppierungen gegen sich aufwiegelt?
Ganz im Gegenteil - jetzt erst recht! Wenn man mit der Historie des Zweiten Weltkriegs aufwächst und eine Partei nachkommt, wo nationales hochgejubelt, Ausländerfeindlichkeit gepredigt wird und Geisteszustände untersucht werden sollen, finde ich es unglaublich wichtig, als Künstler „Stopp“ zu sagen. Man muss immer darauf hinweisen, auf welchen Nährboden solche Parteien stehen und jedes leichte Liebäugeln anderer Parteien mit einer solchen finde ich schlimm. Mir ist es wichtig, klar Stellung zu beziehen und dafür sollte man die Öffentlichkeit nutzen.

Finden Sie Kollegen wie Jan Böhmermann gut, die ihre Kraft sehr gespitzt und breitenwirksam ausüben?
Ich weiß nicht, ob man es immer mit dieser Schärfe machen muss, aber er ist ein hochintelligenter Typ. Mir ist es lieber, einmal über eine Grenze zu springen als permanent drunter zu bleiben.

Seit 1996 sind Sie Professor. Zuerst in Detmold und jetzt in Berlin. Ist das Weitergeben Ihres Wissens und Ihrer Fähigkeiten für Sie besonders wichtig?
Die Liebe dazu war immer da. Ich habe mich mit 34 beworben und wurde es mit 36. In dem Alter sehnen das andere herbei. Ich stand da in der Blüte meiner sängerischen Tätigkeit. Das Traurige ist eigentlich, dass man aufhören muss, wenn man am meisten darüber weiß. Im psychologisch-pädagogischen wie auch sängerisch-pädagogischen Sinne. Mit 65 muss man aufhören und das will ich auch so durchziehen ohne Lehrauftrag für darüber hinaus. Ich mache den Platz dann frei für Jüngere.

Befriedigt Sie diese Tätigkeit in ähnlichem Ausmaß, wie auf der Bühne zu stehen?
Wäre ich neidisch auf meine Sängerinnen und Sänger, wäre das grauenhaft. Es gibt solche Lehrer, aber das ist ganz schlimm. Ich habe derzeit einen jungen Tenor, der in Frankfurt auf Anhieb einen Zweijahresvertrag gekriegt hat. Zu meinen Schülern gehörten Manuel Walser oder Sylvia Schwarz, die gerade eine Weltkarriere macht. Alle meine Schüler haben einen Job oder können als freie Musiker leben. Das ist wunderbar. Ich habe mich selbst sehr verändert, war anfangs ungeduldig und fordernd, aber dem ist ein sehr entspannter, humorvoller und aufmerksamer Lehrer gewichen.

Ich glaube, meine Studentinnen haben mich ziemlich gerne. Ich fordere sehr viel, aber auf sehr klare, freundliche Art und Weise. Das war früher nicht immer der Fall, weil ich mich selbst unter Druck sah. Das ist ein Lernprozess. Ich weiß auch heute nicht alles, aber das Lernen hört nie auf - das gilt für mich gleichermaßen. Die Studentinnen und Studenten lernen singen. Ich bin als Pädagoge und manchmal als Psychologe oder Psychotherapeut tätig. Es ist ein breitgefächerter und manchmal schwieriger Beruf, der ein Höchstmaß an Konzentration verlangt. Wenn ich vom Unterrichten komme, bin ich mental völlig erledigt. Ich kann nicht bei 70 Prozent sein. Mit jungen Leuten zu arbeiten, hält einen auch selbst jung.

Für den Jazz geben Sie auch 100 Prozent, können vieles aber trotzdem lockerer sehen als früher in der Klassik. Ist das so überhaupt möglich?
Es ist eine andere Art zu musizieren. Alles geben würde bedeuten, dass ich die Stimme bis zum Allerletzten ausreize. Das habe ich auch in der Klassik nicht gemacht, sonst hätte ich es nicht 40 Jahre geschafft. Viele Hochbegabte haben das so gehandhabt und sind daran gescheitert. Man muss in diesem Beruf sehr aufpassen, nicht falschen Beratern zu folgen und sich selbst immer wieder zu hinterfragen, wo ich stehe. Mir wurde gesagt, dass ich Wagner nicht vor meinem 40. Lebensjahr singen sollte und das habe ich beherzigt. Ich singe mit 63 immer noch, während es schon viele jüngere Stimmleichen gibt. Ich kann in meinem Leben nicht alles verkehrt gemacht haben.

Man muss aber auch die Geduld haben, sich dieser Art von Übermotivation zu entziehen.
Ich kenne die Stimme als mein Instrument. Ich spiele ja nur auf einem und nicht auf fünf verschiedenen und weiß, wo meine Grenzen sind. Dementsprechend gehe ich mit meinem Instrument um.

2024 feiern Sie Ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum, das noch einmal groß und breit inszeniert wird.
Ich bin mit Simon Rattle noch einmal in der Carnegie Hall. In den USA haben viele Stellen wegen Jazz angefragt und wir werden auch eine Asien-Tour machen. Bis 2025 geht es ordentlich rund. Solange es stimmlich noch geht, werde ich weitermachen. Noch macht es mir Spaß und ich habe das Gefühl, dass ich es Leuten hörbar zumuten kann. Ich kenne mich aber ganz gut und habe mit der Klassik aufgehört, als es nicht mehr ging. Ohne vier große Abschiedstourneen, wie das andere Leute machen.

Die Mühseligkeit einer Künstlerkarriere liegt oft im Drumherum. Reisestrapazen, enge Zeitpläne, vielleicht nicht immer die beste Ernährung.
Ich lebe gesünder als früher. Damals habe ich zwischendurch eine Zigarette geraucht, was ich gar nicht mehr mache. Wenn ich im Monat vier Gläser Wein trinke, ist das schon viel. Meine wunderbare Frau passt da gut auf mich auf. Unsere Tochter trinkt und raucht überhaupt nicht. Ich lebe schon sehr gesund.

Heute Abend, am 3.1. Juli, sind Sie im Wiener Palais Liechtenstein zu Gast.
Darauf freue ich mich sehr. Wir haben einmal ein Open-Air-Konzert im Belvedere gespielt. Das war relativ gut besucht, ca. 700-800 Plätze. Auf den Palais Liechtenstein freue ich mich sehr, weil ich wieder mit meinen drei Jungs spiele.

Was ist für Sie Glück? Was macht Sie heute glücklich?
Sehen Sie da rüber zu meiner Frau, sie macht mich glücklich. Ob sie es glauben oder nicht. (lacht) Ich habe eine fantastische Stieftochter, tolle Freunde und werde von Menschen geliebt und gemocht. Dazu bin ich nicht ganz doof und gehe aufmerksam für Kunst, Theater, Literatur und Politik durchs Leben. Als ich meine Stieftochter war fünf, als ich sie kennenlernte und jetzt ist sie mit ihrem Studium fertig. Sie hat es mir unglaublich leicht gemacht, in ihr Leben zu dürfen. Das ist ein unfassbares Geschenk, für das ich eine ganz tiefe Dankbarkeit empfinde. Auch in Wien zu sein, macht mich glücklich.

Gehört auch der Applaus zu den Dingen, die Ihnen Glück und Zufriedenheit im Leben bescheren?
Wenn ich spielen würde und es gäbe keinen Applaus, wäre das sehr schade. Ich mache heute keine Musik mehr, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Meine Professur wird gut bezahlt, ich kriege eine stattliche Contergan-Rente, die mir auch zusteht und muss nicht mehr auf die Bühne, sondern ich will. Ich habe immer noch ein musikalisches Mitteilungsbedürfnis und ich glaube, das lässt mich auf der Bühne noch entspannter und lockerer erscheinen als andere, die das müssen. Es ist sehr viel wert, wenn man ohne Druck aus Freude musizieren kann.

Da schließt sich der Kreis: Die Freiheit des Jazz leitet über in Ihre Freiheit der künstlerischen Expression.
Genau das. Kein Geringerer als Joe Zawinul sagte mir, dass aus mir mal ein sehr guter Jazzer werden würde. Damals war ich noch ein großer Klassiker. Ich hatte das große Glück, auf sehr hohem Niveau klassisch singen zu dürfen und merke, dass, wenn man aus dem klassischen Bereich heraustritt, viel Spannung bei den Sängern zu spüren ist. Die ist sehr negativ und die habe ich nicht mehr. Alle haben Freude am Musizieren, aber diesen Druck bemerke ich bei jedem. Die Leichtigkeit macht auch auf das Publikum hin einen riesigen Unterschied aus.

Hat diese verstärkte Hinwendung zum Jazz Ihre Persönlichkeit verändert?
Egal wie lange man musiziert: Wenn man sich selbst die Demut gegenüber der Kunst bewahrt, dann weiß man die Musik auch immer zu schätzen. Ich habe sie mir bis heute bewahrt und das macht meine Konzerte aus. Man muss nicht immer alles kommentieren, wenn man sich zwischenmenschlich nicht versteht. Das Positive überwiegt bei weitem und wenn man das realisiert, beißt man sich auch mal leichter auf die Zunge. Mir gelingt das nicht immer, aber immer öfter.

Live im Palais Liechtenstein
Heute Abend, am 31. Juli, spielt das Thomas Quasthoff Trio live im Wiener Palais Liechtenstein. Unter www.sommerrhapsodie.at bekommen Sie noch Karten und alle weiteren Infos für dieses ganz besondere musikalische Highlight.

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