Am 7. Juli wird in der Wiener Arena erstmals das Sisters Festival über die Bühne gehen. Dabei stehen auf und hinter der Bühne Frauen im Mittelpunkt, neben der Musik gibt es auch einen Awareness-Bereich und viele weitere Programmpunkte. Willkommen sind natürlich alle.
Warum sind eigentlich so wenige Frauen auf einem Festival-Line-Up? Nicht nur hiesige Veranstalter müssen sich verstärkt mit diesen Fragen auseinandersetzen. Dass eine Geschlechterparität im Heavy Metal- oder Hard Rock-Sektor nicht so einfach zu bewerkstelligen ist wie im Indie- oder Hip-Hop-Segment, ist klar, doch die Diskussionen, wie man Festivals kuratieren soll und ob es wirklich eine Frauenquote braucht, wird mit zunehmender Vehemenz geführt. Ausgewogen und Diversität scheitern aber nicht immer nur am mangelnden Angebot, sondern auch am fehlenden Interesse, dahingehend etwas zu ändern und bestehende Strukturen zu ändern.
Komplette Frauenpower
Einen gänzlich anderen Wind versprüht das am 7. Juli erstmals auf dem Open-Air-Gelände der Wiener Arena stattfindende Sisters Festival. Fünf nationale und internationale Acts sorgen dort für einen musikalisch bunten Abend, der im ganzen Zeichen von Frauen steht. Nicht nur die Personen auf der Bühne sind weiblich, auch das Drumherum ist fest in der Hand von Frauen. Die lokale Crew wird bei der Veranstaltung aus Mitgliederinnen des gemeinnützigen Netzwerks „Sisters Of Music“ bestehen. So veranstalten und kuratieren sie das Konzert nicht nur, sondern sorgen auch für den gesamten Tagesablauf in der Arena.
Die „Sisters Of Music“ wurden 2019 von Veranstalterin Karin Tonsern ins Leben gerufen, um Frauen in der Musik- und Eventbranche zu vernetzen, zu unterstützen und sichtbarer zu machen. Dafür wurde eine Online-Plattform samt eines Online-Crew-Pools gegründet, um in einer männlich definierten und dominierten Branche für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Das Netzwerk hat mehr als 200 Mitglieder, die sich aus Technikerinnen, Dienstleisterinnen und anderen Gewerken der Veranstaltungsbranche zusammensetzen. 2021 wurde im Rahmen der Netzwerkarbeit das Evaluierungsverfahren „Sisters On Site“ entwickelt. Darin werden wiederkehrende Veranstaltungen hinsichtlich sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt evaluiert, um diese in Folge für alle Beteiligten sicherer zu machen.
Buntes Rahmenprogramm
Neben dem musikalischen Programm steht den Besuchern ein vielfältiges Rahmenprogramm zur Verfügung. Etwa mit Informationsständen zu den Themen „Feminismus & Female Empowerment“ oder in Form einer Fotoausstellung österreichischer Pionierinnen. Neben einem Rollstuhlpodest wird es zudem einen Awareness-Besucherinnen-Bereich geben, der ältere Personen, Menschen mit (nicht) sichtbaren Behinderungen, Schwangeren oder anderen, die eine Sitzmöglichkeit benötigen, unter dem „Fair-Nutzungs-Prinzip“ zur Verfügung stehen. Das erstmals ausgetragene „Sisters Festival“ ist Tonsern und ihrem Netzwerk ein besonderes Anliegen und soll ein kräftiges Zeichen für eine gleichberechtigtere Zukunft in der Musikbranche setzen. Es ist ein Festival von Frauen und mit Frauen, ist aber selbstverständlich für alle Geschlechter offen.
Tickets für das Event
Auf der Bühne stehen werden am 7. Juli die Amerikanerinnen von CocoRosie, die nordirische Vollblutmusikern Amy Montgomery, das bekannte Wiener Trio Dives und die Sängerin, Feministin und LGBTQ-Aktivistin Aygyul. Die aus Sibirien stammende DJ Masha Dabelka sorgt bei der Aftershowparty für die richtigen Beats. Unter www.ticketladen.at gibt es Karten und weitere Informationen zum brandneuen Sisters Festival.
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