Ein-Eltern-Familie oder alleinerziehend - man mag es nennen, wie man will, jedenfalls ist es nicht immer einfach. Ganz egal, ob der Elternteil männlich oder weiblich ist. Frauen prägen das Bild von Alleinerziehenden, aber auch Männer stellen sich der Mammut-Aufgabe, ihre Kinder im Alleingang zu erziehen.
Österreichweit gibt es rund 157.000 Alleinerziehende, die mindestens ein Kind unter 25 Jahren erhalten. In Tirol sind es 11.200. Jeder Achte davon ist männlich, was tirolweit 1400 alleinerziehenden Vätern entspricht, die rund 1750 Kinder und Jugendliche betreuen. Je älter die Sprösslinge sind, desto höher ist der Väteranteil.
Doris Pettighofer, Geschäftsführerin der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende (ÖPA), weiß, warum: „Ab 14 dürfen Kinder selbst entscheiden, bei wem sie leben wollen und wechseln dann teilweise zum Vater.“ Solo-Väter mit Kleinkindern unter sechs Jahren seien derart selten, dass sie statistisch kaum erfasst werden können. „Das sind Einzelfälle, die hauptsächlich eintreten, wenn die Mutter verstirbt oder die Familie bewusst verlässt“, erklärt Pettighofer.
Alleinerziehende Papas legen sich für ihre Schützlinge genauso ins Zeug wie Mamas. Die Gesellschaft muss nur noch lernen, es ihnen zuzutrauen. Sie können es!
Doris Pettighofer, Geschäftsführerin ÖPA
Bild: FC, ÖPA
Pubertierende Teenies und Job-Familien-Spagat
Gefragt, ob alleinerziehende Papas besondere Herausforderungen treffen würden, meint sie prompt: „Naja, in der Pubertät haben es alle gleich schwer!“ Auch finanziell hapere es allgemein bei Ein-Eltern-Familien. Vor allem, wenn die Erziehungsberechtigten nicht erwerbstätig sind, sei die Gefahr, in die Armut abzurutschen, besonders hoch. „Leider gehen Maßnahmen wie der Kindermehrbetrag oder sonstige Förderungen oft an dieser Gruppe vorbei“, bedauert die ÖPA-Chefin. Aber: „Bereits bei wenig Einkommen greifen die Hilfen besser.“
Was alleinerziehenden Papas tendenziell leichter fällt, ist die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Das hängt mit dem Alter der Kinder zusammen, weiß Pettighofer: „Ältere Kinder brauchen weniger Betreuung als jüngere, was den Vätern im Job zugutekommt.“
Stolpersteine in der Gesetzgebung
Leicht sei es aber weder für Solo-Mütter noch für Väter, denn die Gesetzgebung sei zu sehr auf die Paarfamilie ausgerichtet. Hier gebe es viele Stolpersteine, die vermieden werden könnten. Wichtig aber zwischen all den Hürden: „Eine Vater-Kind-Familie ist vollständig.“
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