Warum steigt der Goldpreis? Soll ein Privatanleger noch kaufen, obwohl sich der Kurs bereits dem Allzeithoch (2071,7 Dollar) vom 7. August 2020 nähert? Fragen, die mir immer wieder gestellt werden, vor allem in Zeiten, in denen unsere Papierwährungen wieder vom Inflations-Winde verweht werden. Streng genommen steigt Gold seit über 2000 Jahren nicht wirklich. Es bewahrt bloß seinen Wert, während Papierwährungen kommen und (unter)gehen.
Derzeit lohnt der Blick hinter die Kulissen internationaler Notenbanken: Die bunkern nämlich so viel Gold wie seit 55 Jahren nicht. Allein 2022 haben die Zentralbanken 1136 Tonnen Gold gekauft. Im Schnitt der letzten 10 Jahre waren es jährlich nur 513,2 Tonnen gewesen. Welche Lehre können Privatanleger daraus ziehen? Offenbar zweifeln die Währungshüter an den Buchwerten des Papiergeldes, das sie mit ihren Druckerpressen in die Welt setzen. Die westliche Welt hat seit Beginn des Ukraine-Krieges russische Devisen in Höhe von 300 Mrd. Dollar eingefroren.
Manche Nationen haben folglich ihre Anlage-Strategie korrigiert. Denn Gold, sofern es im eigenen Land lagert, kann nicht konfisziert werden. Weshalb die Notenbanken von Russland, China, Indien, Brasilien oder Türkei ihre Goldbestände gewaltig aufstockten. De facto werden Dollar-Reserven in Milliardenhöhe durch Gold ersetzt. Im Lichte dieser Entwicklung ist man kein Träumer, wenn man mit einer Verdoppelung des Goldkurses spekuliert.
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