Der Welt-Boxverband (IBA) hat mit harschen Worten, einer Kampfansage sowie einer Warnung an andere Sport-Weltverbände auf den drohenden Ausschluss aus der olympischen Bewegung reagiert. Die Empfehlung der IOC-Exekutive, der IBA die Anerkennung zu entziehen, sei „abscheulich“ und „rein politisch“, hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage.
Das Führungsgremium des Internationalen Olympischen Komitees habe alle Bemühungen der IBA und ihrer demokratisch gewählten Führung weitgehend ignoriert und nicht berücksichtigt. Die IOC-Exekutive hatte am Mittwoch empfohlen, der IBA die Anerkennung zu entziehen. Eine Entscheidung darüber soll auf einer außerordentlichen Session getroffen werden, die für den 22. Juni angesetzt wurde. Die Exekutive begründete ihre Empfehlung damit, dass die IBA seit ihrer Suspendierung 2019 nicht in der Lage gewesen sei, „die anhaltenden Bedenken in Bezug auf ihre Führung, finanzielle Transparenz und Nachhaltigkeit sowie die Integrität ihrer Kampfrichter- und Wertungsprozesse zur Zufriedenheit des IOC“ auszuräumen.
IBA kündigt „Vergeltungsmaßnahmen“ an
Die IBA bestreitet den Vorwurf, dass sie den Ruf der olympischen Bewegung gefährdet habe. „Die IBA als Heimat des Boxsports behält sich das Recht vor, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, da die Organisation in ihrem derzeitigen Zustand niemals die Behauptung anerkennen wird, dass die IBA nicht den Standards der Good Governance entspricht oder dass sie ihren Platz in der olympischen Bewegung nicht verdient hat“, schrieb der Weltverband. Der umstrittene russische IBA-Präsident Umar Kremlew warf dem IOC vor, dass es „kein Interesse daran hat, unsere enormen Fortschritte anzuerkennen“. Und weiter: „Jetzt bleibt uns keine andere Wahl, als von einem zuständigen Gericht eine faire Beurteilung zu verlangen.“
Kremlew, der dem Verband seit 2020 vorsteht, warnte überdies andere Weltverbände, dass sie „Zeuge des bewährten politischen und strategischen Werkzeugs des orchestrierten Putsches zum Zwecke des Regimewechsels werden“. Das IOC sei „die Organisation, die nach absoluter Macht strebt“. Was mit der IBA geschehe, „wird zu einem Präzedenzfall für andere, sodass jeder besorgt sein sollte über die unkontrollierte Macht der Organisation, die keine Grenzen kennt“.
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