Kampf um SPÖ-Vorsitz

Doskozil gegen Babler: Wer ist besser geeignet?

Politik
02.06.2023 06:00

Am Samstag wird ein neuer SPÖ-Chef gewählt. Die „Krone“ analysiert die Vor- und Nachteile der beiden Kandidaten.

Die rote Telenovela nähert sich ihrem Höhepunkt. 609 Delegierte wählen am Samstag in Linz einen neuen SPÖ-Chef. Manche Delegierte hoffen, dass der Sieger zumindest 60 Prozent der Stimmen bekommt, damit die parteiinternen Diskussionen endlich enden. Was spricht für und gegen die zwei Kontrahenten? Die „Krone“ nimmt die beiden Kandidaten Hans Peter Doskozil und Andreas Babler unter die Lupe.

  • Burgenlands Landeshauptmann hat ein Alleinstellungsmerkmal - er ist der letzte Landeschef in Österreich, der mit absoluter Mehrheit regiert. „Er hat ein Gespür für Themen und beherrscht auch die politische Zuspitzung. Ein Attribut, das Pamela Rendi-Wagner fehlte“, so Politikexperte Thomas Hofer.
  • Was detto für Doskozil spricht: Aufgrund seiner Erfahrung hat er weniger Fettnäpfchen-Potenzial als sein Gegner Andreas Babler, der zuletzt etwa mit dem Marxismus-Sager, den er dann drei Stunden später revidierte, nicht gerade überzeugte.
  • Ein Minuspunkt für Doskozil ist die Tatsache, dass er weniger Strahlkraft nach links hat. Vor allem in Wien, wo laut aktuellen Umfragen sowohl die Bierpartei als auch die KPÖ den Sprung in den Gemeinderat schaffen würden, ist dieser Faktor essenziell.
  • Auch dass er jahrelang gegen Rendi-Wagner intrigiert hat, wird vor allem von den SPÖ-Frauen als charakterliches Manko gesehen. Sein gesundheitliches Problem mit der Stimme wird im Wahlkampf sicher von den Kontrahenten thematisiert werden.
  • Aber auch Andreas Babler ist nicht der strahlende Kandidat in Rot. Er punktet, weil er mobilisieren kann und eine hohe Authentizität besitzt. Mit seinem sympathischen Wahlkampf hat er ein Momentum für sich geschaffen, das ihm viele Rote nicht zugetraut hätten.
  • Auch das derzeit beliebte Bild in der Politik, kein Teil des Establishments zu sein, erfüllt Babler. Der Traiskirchner Bürgermeister gilt als Mann der Basis. „Babler wäre vor allem eine Impfung gegen die Linksparteien, die derzeit einen Zulauf bei den Wahlen haben“, sieht Thomas Hofer als Vorteil.
  • Ein großes Defizit von Babler ist seine Unerfahrenheit. Als er vor wenigen Wochen das erste „ZiB 2“-Interview gab, sprach er bei seinem Wahlkampfauftakt offen davon, dass er sehr nervös sei. „Er tappt in Fallen.“ Das liegt nicht zuletzt daran, dass Babler politische Erfahrung nur auf lokaler Ebene hat.
Ida Metzger
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Petja Mladenova
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