Nach 21 Jahren gehören die Stadtwerke Kapfenberg ab Juli wieder vollständig der Gemeinde. Sie kauft 35 Prozent Anteile von der Kärntner Energiefirma Kelag zurück - und das zum halben Kaufpreis von einst.
„Ich glaube, dass der Preis sehr angemessen ist“, sagt Bürgermeister Fritz Kratzer (SPÖ). 7,5 Millionen werden für die Anteile auf den Tisch gelegt - die Kelag hatte einst 15 Millionen Euro bezahlt.
Finanziert wird der Kauf rein mit Eigenmitteln. Sechs Millionen Euro werden aus internen Darlehen finanziert - sie stammen aus der stadteigenen Abwasser- und Abfallbeseitigung, den Rücklagen aus den Einnahmen der Wohn- und Geschäftsgebäude sowie aus dem unbeweglichen Vermögen der Stadt. Bis 2029 sollen diese Darlehen dann getilgt sein.
Alle Parteien für Rückkauf
Die Verhandlungen zogen sich über ein gutes Jahr hin, es seien alle Parteien von vornherein eingebunden gewesen, wie Kratzer hervorhob. Alle Fraktionen im Gemeinderat (SPÖ, ÖVP, FPÖ, KPÖ, LIste Vogl) sind für das Vorhaben. Die Beschlussfassung erfolgt bei einer Sondergemeinderatssitzung.
Strom- und Gaspreise sollen sinken
Die Stadt erwartet sich durch den Rückkauf einen größeren Spielraum bei der Strompreisgestaltung, für den Herbst wird eine Senkung angestrebt. Auch der Gaspreis soll günstiger werden. Weil noch immer 3500 der 11.000 Kapfenberger Haushalte am Gasnetz hängen, kündigt Kratzer eine groß angelegte Fernwärmeoffensive an.
Die Stadtwerke Kapfenberg versorgen 35.000 Stromkunden und 5800 Haushalte mit Wärme. Mit allen Beteiligungen haben die Stadtwerke 300 Mitarbeiter und bilden 30 Lehrlinge aus. Im Jahr 2021 lagen die Gesamtumsatzerlöse bei 45,3 Millionen Euro.
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