Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall oder Kopfweh - immer mehr Menschen leiden nach dem Genuss bestimmter Speisen unter Beschwerden. Die meisten Unverträglichkeiten betreffen Laktose (Milchzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Was bringt Linderung?
Etwa jeder zweite Erwachsene leidet hierzulande unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Meist wird eine Allergie vermutet. Doch die Beschwerden gehen häufiger auf eine Lebensmittelintoleranz zurück, bei welcher der Körper aufgrund eines Enzymdefekts rebelliert. Von einer Milchzuckerunverträglichkeit sind in Österreich etwa 15 bis 20 % der Bevölkerung betroffen.
Die Dosis macht oft das Gift
„Da die Symptome dosisabhängig sind, ist es schwierig, die genaue Zahl der Betroffenen zu nennen“, betont Prim. Univ.-Prof. Dr. Rainer Schöfl, Ordensklinikum Linz. Manche vertragen etwas Milch oder zwei Zwetschken. Andere zeigen schon bei kleineren Mengen Blähungen und Durchfall. Eine Sorbit-Unverträglichkeit ähnelt stark der Fruktose-Intoleranz, wobei Sorbit nicht nur im Obst, sondern auch als künstlicher Süßstoff etwa im Kaugummi enthalten ist.
„Unverträglichkeiten erhöhen weder das Darmkrebsrisiko, noch schädigen sie die Organe. Sie können aber die Lebensqualität mitunter stark beeinträchtigen.“
Prim. Univ.-Prof. Dr. Rainer Schöfl, Ordensklinikum Linz
Bild: office@fotografiekarinschwarz.at
Unverträglichkeit gegen Laktose
Bei Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit), kommt es nach dem Konsum von Milch sowie Milchprodukten häufig zu Blähungen und Durchfall. Hier können Laktase-Tabletten eingenommen werden, die helfen, den Milchzucker abzubauen.
Wenn Histamin zu schaffen macht
Ebenfalls ein Enzymdefekt liegt zugrunde, wenn Histamin nicht vertragen wird. Enthalten ist dieser Eiweißstoff u. a. in Käse, Rotwein, Fisch, Schokolade, Dauerwurst und Sauerkraut. Fehlt das Enzym Diaminoxidase, führt das mit der Nahrung aufgenommene Histamin im Körper zu ähnlichen Symptomen wie eine Nahrungsmittelallergie: Es kommt zu Hautrötungen, Hitzewallungen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.
Ernährungstagebuch führen!
Die entscheidende Rolle bei der Suche nach dem Auslöser einer Unverträglichkeit spielt das klassische Ernährungstagebuch entweder per App oder Notizblock. Mithilfe dieser Einträge versuchen Arzt oder Ernährungsberater zusammen mit dem Patienten, dem krankmachenden Nahrungsbestandteil auf die Spur zu kommen. Steht ein bestimmtes Nahrungsmittel unter Verdacht, lässt man es eine Weile weg. Mit etwas Geduld gelingt es, in vielen Fällen, den Auslöser zu identifizieren.
So erfolgt die Therapie
Der Übeltäter muss vorerst vom Speiseplan gestrichen werden. Bei einer Unverträglichkeit können aber nach einer gewissen Zeit kleine Mengen des Lebensmittels mitunter wieder vertragen werden. Das muss ausprobiert werden. Anders bei einer Allergie. Hier bleibt meist nur der komplette Verzicht.
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