Elektra Bregenz

Kennelbacher schrieb mit seiner Firma Geschichte

Vorarlberg
06.05.2023 14:34

1893 gründete Friedrich Wilhelm Schindler sein Unternehmen Elektra Bregenz, das heuer 130 Jahre alt wird. Der innovative Geschäftsmann baute auch das erste Wasserkraftwerk im Ländle.

Es begann im Jahr 1893. Der Vorarlberger Erfinder und Unternehmer Friedrich Wilhelm Schindler präsentierte auf der Weltausstellung in Chicago die erste vollelektrifizierte Küche und legte damit den Grundstein für das Unternehmen. Diese Küche mit einer vollständig ausgebauten elektrischen Heiz- und Kocheinrichtung, die später auch auf Ausstellungen in Europa zu sehen war, war eine der technischen Sensationen in Chicago und wurde mit der Goldmedaille prämiert.

Schindler, der aus einer Textilfabrikantenfamilie aus Kennelbach stammte und unter anderem auch das erste Bügeleisen erfand, verkaufte seine Haushaltsgeräte bald nach seiner Rückkehr aus Amerika, vorerst unter dem Namen Schindler-Jenny, dann unter Elektra. Ab 1898 wurden die Geräte in der Schweiz, ab 1901 dann in einer eigenen Fabrik in Bregenz produziert. Schindlers Unternehmen wurde schnell die führende Firma in der Herstellung elektrothermischer Geräte. Um die Jahrhundertwende wurden im Verkaufskatalog bereits mehr als 2000 verschiedene „Haushaltshelfer“ angeboten.

Die Geräte wie Heizkörper, Koch- und Backherde, Fußwärmer, elektrische Teekessel, Kaffeemaschinen, Tauchsieder, Bügeleisen oder Bettwärmer wurden in Handarbeit hergestellt. Erst in den 1920er-Jahren erfolgte die Umstellung auf maschinelle Serienfertigung. Bis 1989 wurden die Geräte in der Vorarlberger Landeshauptstadt produziert, danach erfolgte deren Herstellung in Schwaz (Tirol). Auch der Unternehmensstandort wurde dorthin verlegt.

Eigentümerwechsel und Umzug nach Wien
Ab 1965 gehörte Elektra Bregenz verschiedenen Eigentümern. Mitte 2002 übernahm Arçelik das Vorarlberger Unternehmen. Ein Jahr später zog die Elektra Bregenz AG nach Wien, die Produktion in Schwaz wurde eingestellt und in andere Arçelik-Produktionsstätten verlegt. Elektra Bregenz wird eine Marke von Arçelik. Die Österreich-Niederlassung heißt fortan Elektra Bregenz AG und vertreibt auch Haushaltsgeräte der internationalen Marke Beko.

Im Frühjahr 2022 startete ein umfangreiches Rebranding, das den Österreich-Bezug in den Vordergrund stellt. „elektrabregenz steht heute wie vor 130 Jahren für Innovation“, meinte Evren Aksoy, Geschäftsführer der Beko Grundig Österreich AG anlässlich des Jubiläums. Mehr als 2000 Ingenieure weltweit würden inzwischen an kreativen Lösungen tüfteln, um der Zeit voraus zu sein.

Bei der offiziellen Jubiläumsfeier in Wien rückte einmal mehr der kreativste Kopf, Firmengründer Friedrich Wilhelm Schindler, in den Mittelpunkt. Urenkelin Désirée Schindler hatte die Goldmedaille mitgebracht, die er bei der Weltausstellung in Chicago für seine vollelektrifizierte Küche erhalten hatte. Diese Auszeichnung wird künftig im Schauraum des Unternehmens zu sehen sein. Zudem gab Désirée Schindler einige Anekdoten rund um den Gründer zum Besten. So habe sich ihr Urgroßvaters nicht nur mit der Erfindung neuer Geräte befasst, sondern auch damit, wie die Menschen überhaupt zu Strom kommen. 1908 baute er das erste Wasserkraftwerk in Andelsbuch und versorgte den Bezirk Bregenz und Teile des Allgäus mit elektrischem Strom.

Erste Sitzheizung in Kirche am Ölrain
„Seine größte Freude hatte er aber mit seiner Erfindung der Sitzheizung für Kirchen. Als strenggläubiger Protestant war er nicht nur Stifter der evangelischen Kirche am Ölrain in Bregenz, sondern stattete diese auch mit einer Sitzheizung aus“, erzählte Désirée Schindler. Wenig überraschend war auch dieses Produkt erfolgreich und wurde in vielen Kirchen im süddeutschen Raum installiert.

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