„Made im Ländle“

Exportwirtschaft trotzt widrigen Rahmenbedingungen

Vorarlberg
18.07.2025 15:20

Die Landesstelle für Statistik hat alle Ein- und Ausfuhren im Jahr 2024 erfasst. Das Fazit: Die Vorarlberger Exportwirtschaft konnte sich in einem herausfordernden Umfeld vergleichsweise gut behaupten.

Insgesamt haben die Vorarlberger Unternehmen 2024 Waren im Wert von 13,1 Milliarden Euro ausgeführt – das sind zwar 1,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor, dennoch bleibt das Exportniveau damit zum dritten Mal in Folge über der 13-Milliarden-Euro-Marke. Die Einfuhren reduzierten sich um 3,8 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Daraus errechnet sich ein Handelsbilanzüberschuss von 3,9 Milliarden Euro – das ist ein neuer Rekord. Der Handelsbilanzüberschuss pro Kopf beträgt satte 9460 Euro – in keinem anderen Bundesland ist dieser Wert so hoch, der Österreichschnitt liegt bei gerade einmal 190 Euro. Alles Zahlen, die beweisen, dass die Vorarlberger Wirtschaft nach wie vor wettbewerbsfähig ist. Oder wie es Landeshauptmann Markus Wallner formuliert: „Die Exportwirtschaft beweist Stärke in schwierigen Zeiten. Dass wir trotz globaler Turbulenzen ein so starkes Ergebnis erzielen, ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe.“

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Dass wir trotz globaler Turbulenzen ein so starkes Ergebnis erzielen, ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe.

Landeshauptmann Markus Wallner

Ins gleiche Horn bläst Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Er betont vor allem die Stärke Vorarlbergs im Vergleich zu den anderen Bundesländern: „Mit über 31.000 Euro Exportvolumen pro Kopf ist Vorarlberg erneut Exportland Nummer eins in Österreich.“ Wirtschaftskammerpräsident Karlheinz Kopf sieht die heimische Wirtschaft zwar ebenfalls sehr robust aufgestellt, zugleich ortet er aber Handlungsbedarf: „Wir dürfen nicht vergessen, unseren Unternehmen in Zeiten globaler Unsicherheiten eine noch gezieltere Unterstützung anzubieten – sei es beim Marktzugang, bei der Exportfinanzierung oder bei der Vernetzung mit globalen Partnern.“

Veränderungen bei den wichtigsten Märkten
Beim Blick auf die Details zeigt sich, dass derzeit viel in Bewegung ist. So sind die Exporte nach Deutschland, Vorarlbergs mit Abstand wichtigstem Einzelmarkt, 2024 erneut geschrumpft. Mit einem Minus von 3,5 Prozent sank das Ausfuhrvolumen um rund 129 Millionen Euro auf insgesamt 3,59 Milliarden Euro. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Gründe dafür sind vor allem die konjunkturelle Schwäche der deutschen Industrie sowie die sinkende Nachfrage in einzelnen Industriesegmenten.

Einen gegenläufigen Trend zeigen die Vereinigten Staaten: Die Ausfuhren in die USA legten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu – um 13,9 Prozent bzw. 108 Millionen Euro. Dank dieses Wachstums stieg das Exportvolumen in die USA auf 888 Millionen Euro und erreicht einen neuen Höchstwert. Dementsprechend gespannt blickt man auf den von US-Präsident Donald Trump vom Zaum gebrochenen Zollstreit.

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Wir dürfen nicht vergessen, unseren Unternehmen in Zeiten globaler Unsicherheiten eine noch gezieltere Unterstützung anzubieten

WKV-Präsident Karlheinz Kopf

Zweitwichtigster Handelspartner bleibt aber die Schweiz: Das Ausfuhrvolumen in das Nachbarland lag im Vorjahr bei 1,58 Milliarden Euro. Das ist zwar ein leichter Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zu 2023, dennoch trägt der Handel mit den Eidgenossen wesentlich zur positiven Handelsbilanz bei: Der Überschuss mit der Schweiz belief sich auf immerhin 680 Millionen Euro.

Boom in der Lebensmittelindustrie
Mit einem stabilen Exportvolumen von 3,38 Milliarden Euro behaupten „Eisen- und Metallwaren“ ihre Position als stärkste Warengruppe. Die Branche, zu der unter anderem Beschläge, Rohre, Bleche und Profile aus Eisen, Stahl oder Aluminium gehören, blieb damit trotz verhaltener Nachfrage aus dem EU-Raum insgesamt stabil. Die Ausfuhren der Warengruppe „Kessel, Maschinen und Apparate“, das sind etwa Seilbahnen, Kräne und Industrieanlagen, gingen um 6,3 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro zurück – das ist das größte Minus in den vergangenen zehn Jahren. Über ein starkes Wachstum darf sich hingegen die Lebensmittelbranche freuen: Die Ausfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln sind um satte 12,4 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro gestiegen. Überdurchschnittlich hohe Zuwächse meldeten insbesondere die Untergruppen „Kakao und kakaohaltige Produkte“ sowie verarbeitete Lebensmittel.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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