Die Raiffeisenbankengruppe Vorarlberg (RBV) hat 2022 laut eigenen Angaben ein „erfolgreiches Jahr“ hinter sich. Das Betriebsergebnis stieg von 118,5 auf 123,4 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Risiko (EGT) lag bei 94,4 Mio. Euro. Die Inflation wird als eine der größten Herausforderungen genannt.
Die Raiffeisenbankengruppe Vorarlberg (RBV) hat am Dienstag „mit gewissem Stolz“ , wie Vorstandsvorsitzender Michael Alge betonte, die Unternehmenszahlen 2022 präsentiert. Auf Basis eines Betriebsergebnisses in Höhe von 123,4 Mio. Euro (2021: 118,5 Mio.) resultierte ein Ergebnis nach Risiko (EGT) von 94,4 Mio. Euro (2021: 122,8 Mio.). Den Rückgang beim EGT führte Alge auf Sondereffekte im vergangenen Jahr zurück. Ohne diese hätte das EGT 2021 etwa 82 Mio. Euro ausgemacht. Der Jahresüberschuss wird für die RBV nicht ausgewiesen.
Das Ausmaß der Kredite (Forderungen an Kunden) der RBV legte 2022 um 5,8 Prozent auf 10,4 Mrd. Euro zu. Auf Neukredite entfielen knapp 1,6 Mrd. Euro. Der Geldfluss an Private im Rahmen von Wohnbaukrediten (0,7 Mrd.) und Unternehmen (0,8 Mrd. Euro Investitionskredite) hielt sich in etwa die Waage.
Kundeneinlagen gestiegen
Gleichzeitig stiegen auch die Kundeneinlagen um 3 Prozent (auf 10,8 Mrd. Euro), während das von Raiffeisen verwaltete Kundenvermögen im Umfang auf 11,7 Mrd. Euro (2021: 12,7 Mrd.) abnahm - ein Rückgang um 11,8 Prozent. Die Eigenmittel wurden bei 1,4 Mrd. Euro (minus 1,3 Prozent) weitgehend stabil gehalten, die Gesamtkapitalquote betrug 17,9 Prozent (2021: 18,1). Zur RBV zählen die Raiffeisen Landesbank und 16 selbstständige Raiffeisenbanken im Land.
28,2 Mio. Euro Bilanzgewinn für Raiffeisen Landesbank
Die Raiffeisen Landesbank (RLB) erreichte 2022 ein Betriebsergebnis von 18,9 Mio. Euro (2021: 50,8 Mio., 2020: 22,7 Mio.). Das EGT betrug 10,8 Mio. Euro (2021: 43,2 Mio., 2020: 12,3 Mio.), aus dem ein Jahresüberschuss in Höhe von 6,1 Mio. Euro (2021: 40,0 Mio., 2020: 8,7 Mio.) resultierte. Auch in diesem Zusammenhang wies Alge auf die Sondereffekte des Jahres 2021 hin. Der Bilanzgewinn betrug 28,2 Mio. Euro (2021: 32,4 Mio.).
Inflation hat Auswirkungen
Vorstandsvorsitzender Alge bezeichnete nach fast sieben Jahren mit Negativzinsen das „Gespenst der Inflation“ als großen Einflussfaktor auf die Banken. In der zweiten Jahreshälfte 2022 sei die Nachfrage nach Immobilienkrediten stark eingebrochen. Beigetragen habe dazu wohl auch die KIM-Verordnung (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung), berichtete Alge.
„Normale“ Zinsen erwartet
Als nächstes erwartet der Bankenmanager eine Rückkehr in eine „normale Zinswelt“. Die Entwicklung der Zinsen sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, so der Vorstandsvorsitzende. Von gravierenden Problemen der Kreditnehmer konnte Alge nicht berichten. Trotz der Teuerung würden sich nur einzelne Kunden melden, die Schwierigkeiten mit ihrer Kreditrate haben. Es sei allerdings zu beobachten, dass die Konto- und Sparbuchstände rückläufig seien. Dieses Geld fließe in die Kredittilgung und in die Lebenshaltung.
Die RBV hat nach eigenen Angaben 241.000 Privat- und 21.000 Firmenkunden. Es werden 69 Bankstellen geführt. Die Mitarbeiterzahl nahm im vergangenen Jahr von 1.519 auf 1.448 Personen ab.
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