Im Geriatriezentrum Hietzing sorgen meterhohe Mauern, Stahltüren und -schleusen unter Anrainern nun für Aufregung. Hier wird gerade die neue forensische Psychiatrie errichtet - samt höchster Sicherheitsvorkehrungen.
Der Hietzinger und ehemalige Abgeordnete Günter Kasal ist entsetzt: „Nicht einmal an der Grenze zwischen Serbien und Ungarn stehen solche Zäune.“ Die Rede ist von der neuen Mauer rund um den Pavillon 8a im Geriatriezentrum Hietzing. Hier wurden in den vergangenen Wochen meterhohe Betonkolosse hochgezogen - die Szenerie wirkt bedrohlich, und in der Nachbarschaft herrscht Aufregung.
Umzug von Penzing nach Hietzing
Der Grund für die rege Bautätigkeit: Die forensische Psychiatrie soll von Penzing nach Hietzing übersiedeln. Kasal: „Nur 200 Meter weiter ist ein Kindergarten. Die verängstigten Anrainer werden ohne Informationen alleine gelassen.“ Und Kasal hat mit seiner Kritik nicht ganz unrecht. Zwar wurde auf der Homepage des Gesundheitsverbundes darauf hingewiesen, mit Details hält man sich aber bedeckt.
Aus Sicherheitsgründen sind viele Details geheim. Der Umzug wird aber im Lauf des Jahres erfolgen.
Wigev-Sprecherin Nina Brenner-Küng
Patienten dürfen die Einrichtung nicht verlassen
Wigev-Kommunikationssprecherin Nina Brenner-Küng: „Es handelt sich um die Akutpsychiatrie. Das bedeutet, wir übernehmen Patienten zur psychiatrischen Versorgung und Stabilisierung in einer akuten Krankheitsphase. Das ist meistens unmittelbar nach einem Delikt und im Zeitraum vor einer Hauptverhandlung der Fall. Das Ziel der Behandlung ist die Rückführung in die Justizvollzugsanstalt und die Wiedereingliederung in den Haftalltag.“
Alle behördlich notwendigen Sicherheitsvorschriften werden berücksichtigt, um die Sicherheit der Mitarbeiter, aber auch der Patienten zu gewährleisten. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel die Mauern um den Pavillon, Sicherheitszäune, eine Schleuse, Alarmsysteme, Sicherheitstüren und -fenster sowie weitere Maßnahmen.
Zeitlich beschränkte Nutzung
Zudem werden auch Justizwachebeamte vor Ort stationiert. Freigänger wird es übrigens keine geben und die maximale Belegung ist auch zwölf Patienten beschränkt. Die Nutzung des Pavillons in Hietzing ist nur eine Zwischenlösung. 2030 wird die forensische Psychiatrie in einen modernen Neubau auf dem Areal der Klinik Favoriten ziehen.
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