Eine aktuelle Analyse von Wohnhausanlagen im Bezirk Krems (NÖ) zeigt: Nur 40 Prozent des Abfalls landete korrekt in der schwarzen Restmülltonne.
Müll ist Müll – dieser Spruch sollte in Zeiten der Wiederverwertung und Rohstoffrückgewinnung längst nicht mehr gelten. Dass in vielen Haushalten aber nach wie vor nicht unterschieden wird, was in welche Tonne kommt, hat eine Restmüll-Analyse des Gemeindeverbands für Abgabeneinhebung und Umweltschutz im Bezirk Krems (GV Krems) in Zusammenarbeit mit der HLUW Yspertal gezeigt. Vorweg: Nur 40 Prozent der Abfälle landeten korrekt in der schwarzen Tonne!
Jede Tonne untersucht
Genau unter die Lupe genommen wurden von rund 40 Schülern der dritten Klassen des Zweigs „Umwelt und Wirtschaft“ Wohnhausanlagen der Gemeinden Furth bei Göttweig und Hadersdorf-Kammern sowie der Stadt Mautern. Jede Tonne wurde gewogen, entleert und die Inhalte in Restmüll, Altpapier, Gelben Sack, Glas, Lebensmittel, Elektroschrott und Problemstoffe getrennt.
Das Ergebnis überrascht GV-Geschäftsführer Gerhard Wildpert leider nicht: „Seit Jahren machen uns Wohnhausanlagen im gesamten Verbandsgebiet bei der Abfalltrennung zu schaffen.“ 34,5 Prozent des Inhalts der Restmülltonne hätte eigentlich in den Gelben Sack gehört, 12,5 Prozent war Altpapier und 6,2 Prozent teilweise verdorbene Lebensmittel.
Bequemlichkeit und fehlende Möglichkeiten
Laut Wildpert gibt es viele Gründe, warum das Recycling-Verhalten gerade in Mehrparteienhäusern so schlecht ist. „Rascher Mieterwechsel zählt genauso dazu wie Sorglosigkeit, Bequemlichkeit, fehlende Trennmöglichkeiten in der eigenen Wohnung oder auch die Einsparung des Hausmeisters“, weiß der Abfall-Experte.
Dabei geht es für die Bewohner auch um viel Geld. „Restmüll ist mit 350 Euro pro Tonne eine der teuersten Fraktionen bei der Entsorgung. Da 40 Prozent der jährlich entsorgten Restmüllmenge von 6179 Tonnen recyclingfähige Altstoffe sind, stellt das ein enormes Einsparungspotenzial dar“, resümiert Wildpert.
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