Nur 18 Fleischer gibt es in ganz Wien. In der Karwoche werden sie regelrecht überrannt. Indes bereitet der Fachkräftemangel der Branche große Probleme.
Der Osterschinken gehört bei vielen Wienern zum Festmahl dazu. Dafür wird gern einmal ein Fleischer aufgesucht. „In der Woche vor Weihnachten und Ostern geht es rund bei uns“, berichtet Horst Stierschneider, der eine Fleischhauerei im 15. Bezirk betreibt. Unterm Jahr seien die Leute oft zu bequem und erledigen ihre Einkäufe am Heimweg von der Arbeit beim nächstgelegenen Supermarkt. Zu Feierlichkeiten nimmt man sich aber die Zeit. „Besonders Osterkitz, Osterschinken und Osterkrainer werden gern gekauft“, sagt der 54-Jährige.
Noch keinen Nachfolger für Betrieb gefunden
Vom Preis her ist kaum ein Unterschied zum Supermarkt, aber die Qualität ist freilich eine andere. „Das meiste kommt aus Niederösterreich“, erzählt der Fleischer in zweiter Generation. Bislang hat er keinen Nachfolger für den Betrieb. Überhaupt sei der Fachkräftemangel ein Problem. „Ich würde sofort noch ein Geschäft aufmachen, aber dann müssten sich meine Frau und ich zweiteilen“, so der Innungsmeister der Wiener Fleischer.
Zurzeit hat er einen Lehrling. „Für das Zerlegen von Fleisch finde ich genug Lehrlinge, aber für den Verkauf nicht“, so Stierschneider. Dabei sei der Beruf attraktiv. Das Lehrlingsgehalt für angehende Fleischverarbeiter liegt im 3. Lehrjahr bei 1360 Euro, das Brutto-Einstiegsgehalt für Fachkräfte beginnt bei rund 2000 Euro.
Wer noch ein feines Stück Fleisch für die Osterjause haben will, muss jetzt schnell sein. Vorbestellungen werden unter 01/985 83 03 entgegengenommen.
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