Harte Rapid-Analyse

Barisic: „Kann ihnen keinen Chip einpflanzen!“

Harte Analyse zeigt auf: Rapid fehlt die Torgefahr - vor allem aus dem zentralen Mittelfeld. „Ich kann ihnen keinen Chip ins Hirn einpflanzen, dass sie treffen müssen“, so Trainer Zoran Barisic, der jedoch für die Meistergruppe optimistisch ist.

„Wir waren klar und hart in der Ansprache.“ Nicht nur das Derby-0:2, alle 22 Partien vom Grunddurchgang hat Zoki Barisic in der Länderspiel-Pause mit seinen Schützlingen analysiert. Denn jetzt - in der Meistergruppe - „ist für uns jedes Spiel wie ein Finale“, so Rapids Trainer. „Wenn du erfolgreich sein willst, muss du über die Grenzen gehen.“

Was Rapid gegen die fünf Gegner aus den Top 6 vom Ergebnis her bislang nicht gelang, man holte nur sieben von 30 möglichen Punkten. „Bedenklich“, nickt Barisic. „Aber in jedem Spiel wäre mehr möglich gewesen.“ Außer die Partien beim LASK (1:2) und in Salzburg (1:1) klammert er aus.

Ein Problem war offensichtlich: Es fehlte an der Effizienz, an der Torgefahr. Das gilt vor allem für das zentrale Mittelfeld, die Achter und Zehner. „Ich kann ihnen keinen Chip ins Hirn einpflanzen, dass sie treffen müssen“, grübelt aber auch Barisic, warum es bei Rapid nicht klappt. So erzielte Patrick Greil letzte Saison für Klagenfurt in den nationalen Bewerben 15 Scorerpunkte, für Grün-Weiß bislang nur drei. Bei Roman Kerschbaum sind es gar nur zwei, letzte Saison war er noch Admiras Topscorer (13). Und Christoph Knasmüllner schrieb in der Liga noch gar nicht an.

Dabei wären sie alle auch Standard-Spezialisten - bei Rapid ist das keine Waffe. Bei Sturm, Rapids morgigem Gegner, schon - Barisic: „Das ist Ilzers Steckenpferd.“ Daran hat Rapid auch jetzt gearbeitet. „Oft brauchst du nur den Aha-Effekt“, sagt Barisic, der dennoch auch für morgen optimistisch ist: „Ich sehe, wie sie arbeiten, die Energie, den Fleiß. Wir haben ein super Teamgefüge. Sie wollen es wissen. Vielleicht müssen wir den Fußball vereinfachen, uns auf die Basics konzentrieren.“