Städte wie Linz, Graz und Klagenfurt versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, explodierenden Mieten Einhalt zu gebieten. „Dafür bedanken wir uns - aber auch die Bundespolitik und in Oberösterreich auch die Landespolitik sind dringend aufgefordert, hier für alle nachhaltige Erleichterungen zu schaffen", mahnt die Mietervereinigung Oberösterreich.
Mit einer längst überfälligen Reform der Gesetzeslage müsste endlich ein Mietrecht für alle geschaffen werden, fordert einmal mehr die Mietervereinigung: „Denn auch die Linzer GWG kann die anstehenden Herausforderungen auf Dauer und alleine nicht für alle Mieter und Mieterinnen stemmen“, meinen der Vorsitzende der Mietervereinigung Oberösterreich, Landtagspräsident Peter Binder, und die Landesgeschäftsführerin Mag.a Nicole Hager-Wildenrotter.
Mut- und Tatenlosigkeit der Regierung
Das größte Problem komme laut Hager-Wildenrotter und Binder aber auf Mieter und Mieterinnen auf dem privaten Wohnungsmarkt zu. „Wir können den Vermieterinnen und Vermietern keinen Vorwurf machen, die angesichts einer zweistelligen Inflation entsprechend hohe Mietanpassungen vornehmen. Nämlich dann nicht, wenn gleichzeitig aufgrund der Mut- und Tatenlosigkeit der Bundesregierung die gesetzlichen Richtwerte um 8,6 Prozent steigen oder im vergangenen Jahr die Kategorienmieten sogar im schleißigsten Wohnbau bis zu drei Mal erhöht wurden und insgesamt ebenfalls um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen sind“, gibt sich die Mietervereinigung Oberösterreich keinen Illusionen hin.
„Die Betriebs- und Energiekostensteigerungen kommen da dann noch drauf, das werden wir im April, wenn die meisten Betriebskostenabrechnungen erfolgen, zusätzlich spüren!“
Peter Binder, Mietervereinigung
Echte Miet-Reform ist überfällig
Eine Aussetzung der Erhöhung der Richtwertmieten hätte da zumindest eine Vorbildwirkung entfalten können, meinen Binder und Hager-Wildenrotter. Wesentlicher und zukunftsorientierter sei es allerdings, endlich eine echte Reform der Gesetzeslage fürs Mieten umzusetzen, mit einem Mietrecht für alle und klaren Regeln für die Mietzinsbildung, ähnlich, wie das bei den Gemeinnützigen vorgegeben ist und in anderen Ländern längst gelebt wird. „Dann ist eine Mindestwertsicherung der Wohnungen garantiert, ohne, dass das Wohnen für Mieter und Mieterinnen unfinanzierbar und unleistbar wird.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.