Über 50 Jahre denkt man in Lorüns über eine Ortsumfahrung nach. Jetzt ist eine wichtige Hürde genommen: Die Landesregierung hat sich auf den Straßenkorridor „Mitte“ festgelegt
Verkehrsgeplagt ist die Montafoner Gemeinde Lorüns schon lange. Im Schnitt rauschen täglich rund 15.000 Autos und hunderte Fahrräder durch den Ort. Dazu kommt noch die Bahn, die mehrmals täglich die Kommunen im Tal verbindet. Seit Jahrzehnten sucht man deshalb nach einer Lösung für das Verkehrsproblem, verschiedenste Entlastungsvarianten wurden geprüft und wieder verworfen.
Trassenvariante ist Favorit der Talschaft
Seit Mittwoch ist man aber einen wichtigen Schritt weiter: Die Landesregierung hat sich auf den Straßenkorridor „Mitte“ als Planungsgrundlage festgelegt und damit jener Trassenvariante den Vorzug gegeben, die auch von der gesamten Talschaft bevorzugt wird. Das teilten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Marco Tittler mit.
Die nunmehr favorisierte Ortsumfahrung „Mitte“ ist rund 1,8 Kilometer lang und 70 Meter breit. Im Wesentlichen bedeutet sie eine Parallelverlegung der Bestandstraße zwischen der Montafonerbahn und der Ill. Im Osten soll eine neue etwa 80 Meter lange Brücke parallel zur bestehenden Brücke über die Bahntrasse die Ill queren. Bis zur geplanten Unterführung der Montafonerbahn läuft der Korridor parallel zur Ill, unterquert dann die Bahntrasse im Nordwesten von Lorüns und geht schließlich wieder in die bestehende Straße über.
Wir haben etliche Jahre für eine zukunftsfähige Verkehrslösung für die Gemeinde und die ganze Talschaft gekämpft.
Andreas Batlogg, Bürgermeister Lorüns
Baubeginn 2027 ist möglich
Erfreut über die Entscheidung zeigt sich vor allem der Lorünser Bürgermeister Andreas Batlogg. Er sieht in der Korridorvariante eine Lösung, die „in naher Zukunft auch umgesetzt werden kann.“ Bei Baubeschluss 2026 könnte bereits ein Jahr später mit dem Bau begonnen werden.
Hinzu kommt, dass sich die Gemeinde mit dieser Lösungdie von der Behörde bis 2024 vorgeschriebene Beschrankung der Kreuzung von Bahn und L188 ersparen dürfte. Diese war der Gemeinde ein Dorn im Auge. Sie befürchtete, eine Schranke könnte zu mehr Staus und einer noch stärkeren Verkehrsbelastung führen.
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