Ni-Una-Menos-Platz

Gedenkort gegen Femizide in Wien errichtet

Wien
29.03.2023 18:03

Wien bekommt einen zentralen Gedenkort gegen Femizide, und zwar den Ni-Una-Menos-Platz am Alsergrund. Der Ort befindet sich direkt gegenüber jener Trafik, in der am 5. März 2021 eine Frau auf besonders schreckliche Weise von ihrem Ex-Partner getötet wurde.

Das hat der Kulturausschuss des Gemeinderats nach einer Petition der feministischen Bewegung Ni-Una-Menos Austria und auf Antrag der Grünen beschlossen, wie die Wiener Grünen am Mittwoch per Presseaussendung mitteilten. Der Ort wurde bewusst gewählt, um auf die immer häufigeren Frauenmorde in Österreich aufmerksam zu machen.

Der Gedenkort soll zum gemeinsamen Kampf gegen Femizide und Gewalt gegen Frauen aufrufen, meinte Josefa Molitor-Ruckenbauer, stellvertretende Grüne Bezirksvorsteherin Alsergrund.

Mit einem Kabel gedrosselt
Im Falle des Frauenmordes in der Trafik in Wien ist der Täter mittlerweile rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Der Täter hatte die Frau in ihrer Trafik niedergeschlagen, mit einem Kabel gedrosselt, mit Benzin übergossen und angezündet. Die 35-Jährige starb nach wochenlanger intensivmedizinischer Behandlung an den Folgen ihrer Verbrennungen.

Die mittlerweile internationale Bewegung richtet sich nicht nur gegen Femizide, sondern auch gegen ein patriarchales System, in dem Frauen mit Gewalt unterdrückt werden. Die ursprünglich lateinamerikanische Bewegung „Ni Una Menos“ (auf Deutsch: „Keine einzige mehr“) hatte sich 2015 als Antwort auf brutale Femizide und steigende sexualisierte Gewalt in Argentinien gegründet.

59 Frauen in Österreich in den letzten zwei Jahren ermordet
Frauen sind in Österreich im EU-Vergleich besonders gefährdet, von Ex-Partnern und männlichen Bekannten oder Verwandten ermordet zu werden, wie die Frauensprecherin der Wiener Grünen, Viktoria Spielmann, anmerkte: „Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden 59 Frauen ermordet. Überproportional viele Fälle gab es in Wien. Der Ni-Una-Menos-Platz ist daher ein wichtiges Zeichen gegen jede Form von Gewalt an Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum.“

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