Oberösterreich wächst. Doch nicht überall. Ein Sechstel der Orte zählt weniger Einwohner als noch 2013. Es gibt aber auch Gemeinden mit einem sehr starken Wachstum. Auerbach mit dem größten Plus und Goldwörth mit dem größten Minus sind die auffälligsten „Ausreißer“ in der Einwohnerstatistik.
Im letzten Jahrzehnt wuchs Oberösterreich um 7,38 Prozent - siehe Grafiken unten. Doch nicht in allen Gemeinden sind die Einwohnerzahlen seit 2013 gestiegen. Insgesamt schrumpften 69 Orte. Besonders stark ist der Rückgang in Goldwörth (Bezirk Urfahr-Umgebung) mit 15,76 Prozent. Österreichweit haben nur acht Gemeinden mehr Einwohner verloren. Die Abwanderung hat vor allem mit der Hochwasserkatastrophe von 2013 zu tun. Besonders viele Menschen verließen seither für immer die Ortschaft Hagenau.
Edlbach hielt Einwohnerzahl
Kurios: In Edlbach (Bezirk Kirchdorf) leben derzeit gleich viele Menschen wie vor zehn Jahren. Gewachsen sind hingegen 368 der 438 Gemeinden des Landes. Gleich 54 Prozent hat Auerbach (Bezirk Braunau) zugelegt. Im dem Ort, der im Vorjahr wegen der geringen Impfquote in die Schlagzeilen geraten ist, haben 812 Personen einen Hauptwohnsitz. Vor zehn Jahren waren es 527. VP-Bürgermeister Josef Seidl: „Das Wachstum hängt mit den rundherum stark wachsenden Betrieben und der guten Lage zusammen. In wenigen Minuten ist man in Mattighofen, Salzburg ist in einer halben Stunde erreichbar, Braunau und Deutschland in 20 bis 25 Minuten.“
Schule wird größer, ein Löschfahrzeug muss her
Der kräftige Einwohneranstieg sorgt für Licht und Schatten. Vor einigen Jahren drohte die Schließung der Volksschule, jetzt muss sie zum zweiten Mal erweitert werden. Ab dem Herbst 2024 soll auch der erste Kindergarten eröffnet werden. „Infolge des starken Wachstums ist nun, gemäß Verordnung, auch die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr erforderlich“, so Seidl. Das Fahrzeug kostet rund eine halbe Million Euro. Knapp die Hälfte muss die Gemeinde stemmen. Dazu kommen die Kosten für den Ausbau des Feuerwehrhauses.
Bei den Städten legte einwohnermäßig Mattighofen am meisten zu. Das Plus von 27,4% erklärt VP-Bürgermeister Daniel Lang so: „Wir profitieren von der Industrie, die Firmen expandieren von Jahr zu Jahr.“ Besonders der Norden sei extrem gewachsen. Ein neuer Kindergarten wird errichtet. Schade findet Lang, dass bei vielen Zugezogenen die Verbundenheit zur Stadt fehlt. „Auch die Bereitschaft, sich bei Vereinen zu engagieren, ist eher gering. Obwohl wir nicht so groß sind, leben viele Menschen bei uns anonym.“
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