Manuel Feller geht leicht verschnupft, aber in Topform in die beiden Technikrennen der Ski-WM in Courchevel/Meribel. „Gold wäre kitschig“, so der Tiroler.
„Natürlich bin ich in gewisser Hinsicht auch ein Entertainer“, sagt Manuel Feller. „Aber in erster Linie bin ich Skifahrer. Und hier bei der WM hab ich nur meinen Beruf im Sinn, alles andere hat keinen Platz.“ Das stellt der Tiroler wohl deshalb klar, weil man, wenn man ihm böse gesinnt wäre, nach der Veröffentlichung seines Songs „Frau Holle“ sagen könnte: „Konzentrier dich doch bitte lieber aufs Skifahren, Manu!“
„Einfach ein Hobby“
Ist natürlich Blödsinn, der Song entstand bereits im Herbst „nach dreiminütigem Nachdenken beim Spazierengehen“, und die Aufnahme dauerte dann weitere zwei Stunden. „Es ist einfach ein bissl ein Hobby von mir. Andere schauen am Abend Netflix oder spielen FIFA. Aber die müssen ja deshalb auch nicht ihren Job kündigen.“ Feller rechtfertigt sich, ohne es zu müssen. Schade eigentlich. Denn Typen wie ihn braucht der Ski-Zirkus gerade in Zeiten wie diesen wie einen Bissen Brot. „Damit ist das Thema abgeschlossen“, sagt Feller.
In erster Linie bin ich Skifahrer. Und hier bei der WM hab ich nur meinen Beruf im Sinn, alles andere hat keinen Platz.
Manuel Feller
Der leicht verschnupft zur WM gereist ist. Aber ganz klar feststellt: „Ich befinde mich wohl in der besten Form, in der ich jemals in ein Großereignis gegangen bin.“ Dabei hat Feller schon eine WM-Medaille, 2017 holte er Slalom-Silber. „Damals war ich ein junger Bua, da ist alles leicht von der Hand gegangen. Seitdem lief es bei Weltmeisterschaften oder Olympia leider nicht mehr nach Wunsch.“ Mittlerweile ist der 30-Jährige ein anderes Kaliber und weiß, dass die Hoffnungen der Ski-Nation im Riesentorlauf (Freitag) und im Slalom (Sonntag) nicht zuletzt auf seinen Schultern ruhen. „Ich würde mich in beiden Rennen zum erweiterten Favoritenkreis zählen. Wenn alles zusammenpasst, ist eine Medaille möglich. Gold wäre kitschig.“
Odi einen Schritt voraus
Seine bisherigen Weltcupleistungen sprechen eigentlich für eine Medaille im Slalom (13 Podestplätze in seiner Karriere), aber derzeit sei ein Top-Drei-Platz im RTL (bisher fünfmal auf dem Stockerl) „fast einfacher, wenn man das überhaupt so sagen darf“. Gold sei natürlich angesichts des überragenden Marco Odermatt schwierig („Odi ist uns allen einen Schritt voraus“), aber dahinter sei das Gerangel weit weniger intensiv als im Slalom.
„Da ist das Niveau bis weit hinten im Starterfeld extrem dicht beisammen. Das ist Wahnsinn.“ Freundin und Kids drücken von daheim aus die Daumen, Mama, Papa, Bruder und einige Mitglieder seinen Fanklubs werden live dabei sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.