30.01.2023 10:39 |

Zahl 2022 verdreifacht

Aus diesen Ländern stammen die meisten Asylanträge

Im Vorjahr wurden beinahe 109.000 Asylanträge in Österreich abgegeben, konkret 108.781. Die Herkunftsländer jener Menschen, die die meisten Asylanträge gestellt haben, sind dabei mehrheitlich im Südosten der EU zu finden ...

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

2021 waren es noch gut 39.900 Ansuchen. Dieser Wert hat sich im Vorjahr beinahe verdreifacht, wie nun auch eine vom Innenministerium in Teilbereichen veröffentlichten Statistik belegt. Damit verzeichnete Österreich den größten Anstieg an Asylanträgen innerhalb der EU im Jahr 2022.

Personen aus den folgenden sieben Ländern zeichnen dabei für den Großteil - nämlich rund 89 Prozent - der Ansuchen verantwortlich:

  1. Afghanistan (24.241)
  2. Indien (19.504)
  3. Syrien (19.150)
  4. Tunesien (12.667)
  5. Marokko (8471)
  6. Pakistan (7643)
  7. Türkei (5132)

Mit Ausnahme Afghanistans und Syriens haben Asylwerber aus diesen Ländern aber kaum Chancen auf einen Schutzstatus. Das Innenministerium betont, dass die Zahl der Asylsuchenden mit Ende der Visa-Freiheit für Tunesien und Indien aus diesen Staaten gegen null zurückgegangen ist.

Grundversorgung spiegelt Anstieg nicht wider
Insgesamt gab es im Jahr 2022 78.796 rechtskräftig negative Asylentscheidungen. Außerdem haben sich mehr als 41.000 Personen - das macht rund 37,7 Prozent aller Anträge aus - ihrem Verfahren entzogen und Österreich selbstständig wieder verlassen. Das heißt, sie haben zwar formal nach ihrem Aufgriff einen Antrag gestellt, sind aber (illegal) in ihre eigentlichen Zielländer weitergezogen. Das erklärt auch, warum in der Grundversorgung der starke Anstieg an Asyl-Anträgen nicht ablesbar ist.

Geringe Anerkennungsquote, raschere Verfahren
Die Anerkennungsquote beträgt aktuell nur noch 15,6 Prozent. Zudem werden die Verfahren rascher geführt: Sie dauerten im Vorjahr nur 3,5 Monate. Wie das Innenministerium betont, haben diverse gesetzte Maßnahmen wie stärkere Kontrollen bereits Wirkung gezeigt. Im Jänner gab es demnach weniger Anträge als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Zahlen dazu gab es aber noch nicht.

Karner: „System Schengen kaputt“
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hatte zuletzt in den hohen Asylantragszahlen insbesondere in Binnenländern wie Österreich neuerlich einen Beleg dafür gesehen, „dass das System Schengen kaputt ist“. Ein funktionierender Schutz der Außengrenzen brauche sowohl technische Verbesserungen als auch rechtliche Anpassungen, so Karner am Sonntag in einer Stellungnahme.

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?