Vorerst kein Beschluss

Gewessler beharrt weiter auf Fracking-Verbot

(Bild: EPA/Jim Lo Scalzo, APA/Eva Manhart, krone.at-Grafik)

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler von den Grünen hat mit ihrem Vorstoß für ein Frackinggas-Verbot beim Koalitionspartner Verwunderung ausgelöst. Die Volkspartei gab sich am Dienstag zurückhaltend - man wolle entsprechende Pläne der Ministerin nicht kommentieren, hieß es seitens der ÖVP. Ein Beschluss in Sachen Fracking am Mittwoch im Ministerrat scheint aber unwahrscheinlich.

Gewesslers Fracking-Verbot ist damit vorerst aufgeschoben. Die Grüne Ressortchefin hält daran aber fest, auch wenn es nicht im Regierungsprogramm steht und der Entwurf zudem nicht mit der ÖVP akkordiert ist.

„Fracking bringt massive Auswirkungen auf unsere Umwelt, denn dabei wird der Boden aufgebrochen und mit Chemikalien vollgepumpt. Und Fracking dauert viel zu lange, um einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der aktuellen Energiekrise zu leisten. In den 2030ern brauchen wir keine neue Gasförderung, sondern müssen raus aus Erdgas. Ich bin dafür, dass wir jetzt Klarheit schaffen“, sagt die Ministerin zur „Krone“.

ÖVP derzeit ohne Fracking-Pläne
Sollten alle gegen Fracking sein, dann könne man es auch gleich fixieren. Im Weinviertel, wo Fracking möglich ist, hätten sich die Menschen Sicherheit verdient, so Gewessler. Die ÖVP beteuert zwar, dass sie kein Fracking will, auf ein explizites Verbot will sie bisher aber nicht festlegen. Das von der Umweltministerin vorbereitete Papier bleibt vorerst liegen.

Seitens der ÖVP-Parteizentrale hieß es gegenüber der „Krone“, dass in Österreich ohnehin niemand Fracking betreiben wolle - ein Verbot sei daher nicht notwendig. Angesichts der der Energieversorgungskrise waren allerdings diesbezügliche Überlegungen laut geworden.

Stelzer will „Bio-Fracking“ prüfen
So plädierte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) im Juli vergangenen Jahres dafür, die Möglichkeiten von „Bio-Fracking“ zu prüfen und - wo sinnvoll - zu realisieren. Und auch die Industriellenvereinigung (IV) liebäugelte in der Vergangenheit mit der umstrittenen Gas-Fördermethode im Weinviertel und verlangte eine Machbarkeitsstudie.